Mehr als fünfzehn Jahre ist es her, dass Inés verdächtige Nachrichten bei ihrem Gatten fand. Ernesto hat sie seit 15 Jahren nicht mehr gesehen. Denn ihr Rachfeldzug hatte Folgen für sie. Nun ist sie wieder in Freiheit. Die Sonne scheint nun wieder klarer für sie. Im Gefängnis hat sie sich bedeckt gehalten. Hat sich an Regeln gehalten – Regeln, die nun nicht mehr für sie gelten. Das Haus ist verkauft. Das Gewinn, was Erlös noch übrig bliebe, reicht ihr, um ein Geschäft aufzubauen. Insektenbekämpfung. Ökologisch unbedenklich. Und nur für das Ungeziefer das Finale des parasitäre Lebens.
Ihre Geschäftspartnerin ist Manca. Sie teilten sich eine Zeitlang die Zelle. Unzertrennlich waren sie von Justizias Gnaden. Unzertrennlich sind sie nun freiwillig. Manca hatte mit Drogen gehandelt.
Susana Bonar ist die vorletzte Kundin für Inés an diesem Tag. Sie kennt sie kaum, die Bonar umso besser. Inés ist erstaunt als sie zum Plausch in dem vornehmen Anwesen gebeten wird. Wein und Wasser … und eine ungeheuerliche Überraschung warten schon auf sie als sie die Terrasse betritt. Die Bonar kennt sie. Weiß wer sie ist, wie sie heißt … was sie getan hat. Damals, vor mehr als fünfzehn Jahren. Und sie hat auch gleich Verwendung für die Frau, die die Nebenbuhlerin aus dem Weg schaffte und dafür anderthalb Jahrzehnte einsaß. Denn auch Susana Bonar verdächtigt ihren Gatten eine Affäre zu haben. Und die stört oder besser: Muss aus dem Weg geschafft werden. Ein Bündel Dollar, ein dickes Bündel soll Inés überzeugen noch einmal ihre Fähigkeiten einzusetzen. Doch Inés zögert. Da ist ihre Tochter, die ihr Leben allen Widrigkeiten zum Trotz gut meistert. Ihre Tochter, die sie eigentlich nicht kennt. Die aber glücklich ist.
Manca ist Feuer und Flamme ob der Aussicht auf finanzielle Erlösung. Sie würde den Job sofort übernehmen. Doch die Expertin ist aber Inés. Doch die hat ein Gewissen. Was tun?
Claudia Piñeiro hat die Figur der Inés schon vor über zwanzig Jahren erfunden. Hin und Her gerissen folgte man damals schon Inés auf ihren Weg durch die Straßen auf der Suche nach Erlösung. Die Verurteilung war rechtens, aber Gerechtigkeit sieht anders aus – Inés’ Schicksal bewegte. Nun der Weg zurück ins Leben. Ein Jahre gönnt ihr die Autorin Ruhe bis die Vergangenheit wieder die Kontrolle über Inés’ Leben gewinnen will. Doch Inés ist älter geworden, reifer, schlauer, gewiefter. Ein Segen für alle, die schon einmal mit ihr gelitten haben. Ganz die Eine, die dem Leser nie mehr aus dem Sinn gehen wird!