Es gibt unzählige Möglichkeiten sich an Dresden zu erinnern, die Stadt sich in seine Gedanken zurückzuholen. Aktuell ist es wohl oft der Einsturz der Carolabrücke und dem darauffolgenden Aktionismus Brücken sanieren zu müssen. Viele bekommen einfach nicht (und das ist gut so!) die verheerende Bombennacht vom 13. Februar 1945 aus dem Kopf. Andere erfreuen sich, dass das Trümmerfeld der Frauenkirche einem Augenschmaus gewichen ist. Wer an Weihnachten Dresden besuchte, wird den Striezelmarkt nicht aus dem Sinn und aus der Nase bekommen. Und wer durch die Galerien streifte, ist immer noch erschlagen von der Pracht der Alten Meister. Und erst die Ruhepausen an der Elbe. Die Streifzüge durch die Parks…
Una Giesecke ist Stadtbilderklärerin, Tourguide, durch ihre Stadt. Sie kennt alle Geschichten. Weiß wer wann wo was gemacht hat. Sie vereint all die erwähnten Erinnerungen und Eindrücke in sich und kann sich immer noch daran erfreuen. Das wird sich auch nie ändern. Das spürt man im Handumdrehen, blättert man auch nur ein bisschen durch dieses kleine Büchlein.
Anekdoten, große Geschichte, Offensichtliches und Verborgenes, Plakatives und Vergessenes – das, was nur selten bis gar nicht im Reisehandbuch steht, wird hier zur breiten Bühne für jedermann. Man kann schon fast sagen, dass man nach dem Buch – und dem logischen anschließenden Besuch in Elbflorenz – man sich durchaus als Experte bezeichnen darf. Una Giesecke lässt Zeitzeugen zu Wort kommen. Menschen die beispielsweise die Bombennacht überlebt und fotografiert haben. Stille Helden, deren Wirken heute Standard ist. Sie zeigt ein Dresden, das für jeden offen ist. Auch wenn so mancher montags die Welt vom Gegenteil überzeugen will…
Wer Dresden besucht, braucht Hilfe, um nichts zu verpassen. Ein Reisehandbuch ist da ein sicherer Begleiter. Doch der Blick hinter die Fassaden ist meist nur ein gut gemeinter Ratschlag. In diesem Buch brechen die Mauern ihr Schweigen und platzen mit der Energie der aufgestauten Stille in die staunenden Massen hinein. Da bleibt kein Ort unerwähnt, der die Stadt charakterisiert. Wissenschaftler wie Manfred von Ardenne – Ich glotz TV wäre heute immer noch nur ein Lied von Nina Hagen, nicht mehr!. Wer kennt noch Ursula Bergander? Die, die jetzt ihre Hand heben, sind zum größten Teil sicher Geburtshelferinnen. Diese Ursula führte bis 1972 fast zwanzigtausend Frauen mit der schmerzarmen natürlichen Geburt in den Stand der Mutter. Eine weitere bärenstarke Frau aus Dresden war Uschi Blütchen. Sie war weltweit (!) die einzige Dompteuse von Eisbären. Die Liste könnte man unendlich fortsetzen. Dank dieses Buches.