Überall auf der Welt gibt es Orte, die etwas Magisches in sich tragen. Schnell hat man dann den Begriff „Lieblingsort“ zur Hand. Immer wieder zieht es einen an diesen Ort. Es sind Häuserschluchten, weite Ausblicke, architektonische Blitzlichter oder im besten Fall Menschen, die eine Sehnsucht kreieren, die einen selbst fest im Klammergriff halten. Doch irgendwann hat man alles mindestens einmal gesehen. Bei den meisten verschwimmt der „Lieblingsort“ hinter dem Vorhang der Sättigung. Und dann?
Chris Inken Soppa zieht diesen Vorhang weit zurück und wandert durch Dublin. Im Handgepäck James Joyce und Leo Daly, an ihrer Hand Ralf Staiger. Der ist Illustrator und die beiden Erstgenannten literarische Ikone Irlands und einer seiner größten Fans.
In Erinnerungshappen schlendert Chris Inken Soppa durch Dublin, das sie kannte und kennt. Sie erkennt die Veränderungen. Leo Daly schlenderte auch durch Dublin, auf den Spuren seines Vorbildes James Joyce. Er forschte zu dem irischen Überliteraten. Und James Joyce selbst? Er war Dublin. Wo heute die Billigflieger-Globetrotter den Euro dreimal umdrehen, um typisch irisches Flair zu erleben – oder zumindest das, was ihnen suggeriert wird – war einmal wirklich irisches Flair, das nicht durch einen Algorithmus kreiert wurde. Tief traurig, überbordend lebensfroh. Hart und liebevoll zugleich. Rustikal verspielt. Musikalisch weltoffen.
Zwei Neugierige auf den Spuren eines Mannes, der auf den Spuren einer Legende Dublin immer wieder neu entdeckte. In Dublin gibt es unzählige Guides, die Wissbegierige und solche, die sich dafür halten, auf den Spuren von Leopold Bloom, James Joyce’ legendärem Wanderer durch die Stadt, an Orte führen, die man leicht selbst herausfinden kann, wenn man intensiv liest.
Chris Inken Soppa und Ralf Staiger entdecken Dublin für sich immer wieder neu. Ihre sehr persönlichen Eindrücke sind aber nicht nur Tagebucheinträge, die man zukünftig als Erinnerungsstütze gebraucht. Nein, selbst wer Dublin kennt, wird hier Neues entdecken. Joyce-Jünger werden mit Kopfnicken einer erneuten Stippvisite dieser entgegenfiebern. Und wer bisher zögerte Dublin auf Joyce’ Spuren zu erkunden, bekommt hier den entscheidenden Kick. Irland, Dublin, Joyce und Daly – von nun an eine vierfältige Symbiose, die fest im Reiseplan steht.