Anniken Moritzen ist das passiert, was man seinem ärgsten Feind nicht wünscht: Sie muss den Tod eines nahen, jüngeren Angehörigen verschmerzen. Und nun brauchen Arne Villmyr, ihr Ex-Mann und sie ein Grab, um trauern zu können. Rasmus war Leuchtturmwärter, hoch im Norden, im norwegischen Norden. Dort, wo die Sonne vor Arbeitswut den Tag unendlich erscheinen lässt.
Unendlich hoffnungslos ist momentan auch das Leben von Thorkild Aske. Jetzt arbeitet er als Privatermittler. Er soll den Mord an Rasmus aufklären. Offiziell ist Rasmus bei einem Tauchunfall (prr … im Norden in der norwegischen See sind Wassertemperaturen von 20 Grad wohl nur im Lexikon zu finden). So sehen es auch die Behörden. Doch Thorkild ist der richtige Mann dafür. Er passt in die rauhe Landschaft. Gerade aus dem Knast entlassen, fristet er ein Leben zwischen Hoffnungslosigkeit und psychiatrischer Behandlung. Ist er wirklich der richtige Mann für diesen knochenharten Job?
Einst war Thorkild Polizist, Spezialeinheit, interne Ermittlungen, Verhörspezialist. Lücke. Knast. Entlassung. Neuanfang. Was genau geschah, was ihm fast das Genick brach, bleibt noch verborgen.
Den Job im Norden wurde Thorkild von Ulf besorgt, Freund und Psychiater. Und Thorkild kennt den Auftraggeber. Von früher, als er noch bei der Internen war. Als er frei kennengelernt hat, als er sich in sie verliebte. Arne Villmyr. Thorkild beginnt innerlich zu zittern. Ausgerechnet Arne. Er will ihn, den gefallenen Ermittlerengel, bezahlen, er soll nur den wahren Schuldigen am Tode Rasmus‘ ermitteln. Mehr nicht… mehr nicht?
Thorkild macht sich auf den Weg in den Norden. Und er wird fündig. Er findet eine Leiche, doch es ist nicht Rasmus – immer noch kein Grab für die trauernden Auftraggeber. Ein weiterer Rückschlag in der Therapie des verwundeten Ex-Polizisten? Von wegen! Ein Fanal. Die Spürnase nimmt Witterung auf.
Heine Bakkeid hat mit Thorkild Aske einen Ermittler geschaffen, der seinen Tiefpunkt bereits erreicht zu haben scheint. Doch er gibt ihm immer wieder einen Stoß, um ihn in tiefere Abgründe zu stoßen. Umso überraschender der Wendepunkt. Instinkte verliert man niemals. Eine Liebesgeschichte, eine dunkle Vergangenheit, eine unwirtliche Umgebung – Thorkild Aske muss sich durchbeißen. Arbeit als Therapie, das funktioniert. Doch noch nie wurde so eine Therapie so kraftvoll, so anziehend beschrieben.
„… und morgen werde ich Dich vermissen“ ist der Auftakt zu einer Krimireihe, die – und das steht schon nach dem ersten Fall eindeutig fest – den Leser mit jedem Mall immer wieder und immer fester fesseln wird. Thorkild Aske ist der geborene Romanheld, irgendwo zwischen John McClane und Kurt Wallander.