Das gibt’s doch gar nicht. Da kommt Karl Drischer auf Georg Händel zu und bittet, ja fordert ihn geradezu auf seinen Mörder zu finden. Also den von Karl Drischer. … Ja, das muss man erstmal sacken lassen. Ist der Alte noch bei Trost? Er lebt doch. Noch. Und dann offeriert Drischer Händel, der so ganz nebenbei auch noch Krimiautor ist, dass er diesen in seinem Testament mit 250.000 Euro bedacht hat. Georg Händel schwant Böses. Denn nicht nur, dass er im beschaulichen Stein am Rhein einer unglaublichen Geschichte auf die Spur geführt wird, so wird er gleichzeitig zu einem der Hauptverdächtigen. Das Testament umfasst um die 50 Mio. Euro, verteilt auf acht Personen, inkl. Händel.
Was tun? Den Auftrag ablehnen? Geht nicht – er steht ja im Testament. Also auf Wohl oder Übel annehmen. Und dann taucht auch noch Christoph Kamer auf. Ein unangenehmer Typ mit Hang zu Militäruniformen und leichten Naziattitüden. Ebenfalls Schriftsteller. Und auch er macht Händel ein Angebot, das der nicht ablehnen kann. Er schreibt Händels nächsten Roman – zufällig (natürlich) zum gleichen Thema: Dem Tod Karl Drischers. Als Bezahlung will er Lina Wasmeier. Sie ist die Freundin Georg Händels. Ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Mensch ist kein Stück Vieh, mit dem man Handel treibt. Oder doch?!
Gunter Gerlach treibt seine Akteure zu Höchstleistungen an. Getrieben von Neugier und dem Drang einen neuen, unglaublichen Roman zu schreiben und dem moralischen Schlucht, die die Verträge in sich bergen, scheucht er Händel, Drischer und Kamer durchs schweizerische Rheintal.
Verdächtige gibt es genug. Zum Beispiel Juliana Henkel, die Schwester des möglichen Mordopfers. Sie hasst Karl Drischer aufs Äußerste. Für sie war er schon immer ein Ekel, das sie mit Vorliebe quälte und tyrannisierte.
Alle Beteiligten scheinen eine Rolle zu spielen. Und Händel mittendrin. Er muss die Fäden aufdröseln, um selbigen nicht zu verlieren.
Gunter Gerlach erhielt in diesem Jahr den Friedrich Glauser Ehrenpreis für seine Arbeiten. Bereits vor einigen Jahren erhielt er zweimal den renommierten Preis für Krimi-Kurzgeschichten. Der Friedrich Glauser Preis gehört neben dem Deutschen Krimipreis zu einer der wichtigsten Auszeichnungen für Krimiautoren. Mit „Mohnblumen wie Blutflecke“ schickt er den Leser auf eine Reise durch Dickicht der menschlichen Phantasie, die abscheulich und erregend zugleich sein kann. Diesen Krimi legt man erst aus der Hand, wenn man auf der letzten Seite angelangt ist.