Unter den Hauptstädten Europas gehört Schwedens Kapitale nicht zu den Städten, die man sofort mit einer speziellen Sehenswürdigkeit in Verbindung bringt. Kein Tower, kein Eiffelturm, kein Colosseum, keine unvollendete Kirche oder eine besondere Ausgrabungsstätte. Stockholm ist einfach nur Stockholm. Zeit, um sich genauer mit der Geschichte dieser Stadt zu beschäftigen, die – wenn man den Fernsehbildern und Klatschpostillen glauben darf – nur aus dem Königspalast und ein paar Schären besteht.
Seit mehr als 750 Jahren dürfen sich Schweden Stockholmer nennen. Ein idealer Handels- und Verteidigungsplatz war der Fleck, den wir heute als Stockholm kennen. Der Name Stockholm lässt sich auf die Begriffe Stock für Pfahl oder Stamm und Holm für kleine Insel zurückführen. Wie Venedig und Amsterdam wurde die Stadt auf Pfählen errichtet.
Autorin Ingrid Bohn weiß so manche Anekdote aus den Archiven zu erzählen. Zum Beispiel die Geschichte, warum die Stadt in einem strahlenden Gelb erscheint. Das kommt von … das muss man schon selber nachlesen. Denn dieser Ausflug in die Geschichte macht Spaß. Kein Lehrer, der mit erhobenem Finger Aufmerksamkeit einfordert. Hier sitzen die Schüler / Leser brav und still da und lauschen den Ausführungen. Wer Stockholm mehr als nur ein Wochenendausflugsziel anerkennt, und mehr als nur die Touri-Tour machen will, kommt an diesem knackig geschriebenen Band nicht vorbei. So manche, was links und rechts des Wegesrandes steht, bekommt eine neue Bedeutung. Fassaden lösen sich aus ihrer Starre und werden lebendige Figuren im Spiel der Jahrhunderte. So macht Geschichte Spaß.
Und heute? Trendhauptstadt Europas in Sachen Mode – wird sie von Modeexperten genannt. Ausgedehnte Spaziergänge durch die Stadt auf vierzehn Inseln versprechen Abwechslung und entspannte Atmosphäre. Die Geschichte ist präsent, aber nicht aufdringlich. Jetzt, da der Leser mehr über diese außergewöhnliche Stadt weiß, gibt es keine Alternativen mehr: Koffer packen und die gelesene Geschichte erleben und aufsaugen!