Endlich eine Fortsetzung, vor der man keine Angst haben muss! Bereits der erste Band der „Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen“ nahm den Fan mit auf eine Reise, die niemals enden soll. Doch sie tat es! Sie endete 1974 als Deutschland mit dem Kaiser und dem Terrier Weltmeister wurde. Jetzt geht die Namensforschung weiter! Wer den ersten Teil noch nicht kennt, dem sei die Furcht vor zu viel Titeln an dieser Stelle genommen: Hier geht es nicht nur um Personen, Spieler, Stürmer und harte Hunde in den Abwehrreihen. Es geht auch um Mannschaften, die von Fans ihre eigenen Namen bekommen haben. Oder legendäre Spiel, die jedem Fan das Blut in den Adern vor Ehrfurcht gefrieren lassen. Keine Namensfindungskommission hatte da ihre Finger im Spiel! Außer vielleicht bei der Mannschaft, die #zsammn so großartig bei der WM in Russland versagte.
Nur ein Jahr länger bei den Roten Teufeln und die Walz aus der Pfalz hätte mit Tarzan zusammenspielen können. Doch die Kassen waren leer, und der 1. FC Kaiserlsautern musste Hans-Peter Briegel an Hellas Verona verkaufen und Gerald (Gerry) Ehrmann stand zwischen den Pfosten ohne den prominenten Abwehrrecken.
Es gibt sicher noch viele Fußballfans, die genau wissen, was sie am 20. Juni 1976 gemacht haben. Fast ganz Europa saß damals auch ohne blau-gelbes Sternenbanner vereint vor den Fernsehgeräten. Und sie schauten nach Belgrad, damals von Hauptstadt von Jugoslawien. Die Nacht war lau, das Stadion hell erleuchtet. Und nach neunzig Minuten stand es 2:2 zwischen der ČSSR und Deutschland. Der amtierende Weltmeister schaffte es einen 2:0-Rückstand in ein Unentschieden zu verwandeln. Auch nach zwei Stunden Spielzeit gab es immer noch keinen Sieger. So kam es zum ersten Elfmeterschießen der EM-Geschichte. Bis dann Uli Hoeneß zum Elfmeter antrat und mit voller Wucht den Ball in die Wolken drosch. Die Maschen bewegten sich kaum, die Massen auf den Tribünen dafür umso mehr. Das war die Nacht von Belgrad, die eigentlich im benachbarten Novi Sad stattfand.
Pablito, Schizzo und Vieux Lion sind nur drei weitere Spieler in diesem Buch, deren Spitznamen mit chirurgischer Präzision von den Autoren Mariano Beraldi und Wolf-Rüdiger Osburg herausgearbeitet wurden. Wer sich dahinter verbirgt? Zum Einen Paolo Rossi, Marco Schizzo Tardelli ist jedem noch ein Begriff, der das WM-Finale 1982 gesehen hat. Sein beherzter Torjubel zum 2:0 für die Azzuri (woher der Name stammt, dürfte wohl jedem bekannt sein) gehört zu den bekanntesten WM-Bildern aller Zeiten. Und wer ließ sich als vieux lion, als alter Löwe betiteln? Roger Mila, der aus dem Ruhestand geholte Star der Kameruner bei der WM 1990 in Italien, der seiner Freude an der Eckstange so nachgiebig Ausdruck verlieh, dass noch Generationen später immer noch dort gefeiert wird, wenn man trifft.
Der zweite Band der „Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen“ wird eher jüngere Fußballfans begeistern, weil ihnen die Namen eher geläufig sind. Im ersten Band sitzt man noch staunend über so viele auch nach fast hundertfünfzig Jahren immer noch verfügbaren Informationen, im zweiten Band rutscht einem öfter mal ein „Ach ja, kenn ich, hab ich aber schon wieder vergessen“ über die Lippen. Ein Almanach, das nicht im Bücherschrank verstauben wird, sondern in regelmäßigen Abständen konsultiert werden wird. Und das nicht nur weil ein echter Goldjunge auf dem Cover ist.