Foley ist ein ruhiges, verschlafenes Nest im äußersten Nordwesten Irlands. Hier ist die Welt noch in Ordnung, sofern man die reichlich einhundert Bewohner in Ruhe lässt. Eigentlich genau das Richtige, wenn man Ruhe sucht. Doch Fin O’Malley ist nicht wegen der Ruhe hier. Sein Chef hat ihn hierher abgeschoben. O’Malley ist Detective Seargant bei der Polizei in Dublin. Nach einigen Eskapaden setzt ihn seine Frau vor die Tür. Seine Sauftouren brachten seinen Chef dazu ihn zu „verbannen“ – so was nennt man dann wohl „einen Scheiß-Tag haben“.
Und an eben so einem Tag, in so einer Gegend soll Fin O’Malley Ausschau nach Thomas Keane halten. Das Grab hat der verschrobene Stadtbulle schon gefunden. Und mit dem Fund auch gleich die Erkenntnis, dass das Grab leer ist. Keane wurde angeblich von der See verschluckt. Thomas und Jack Keane waren Jahre zuvor der Schrecken der Polizei. Ihre gewitzten Überfälle hielten Fahnder und Medien lange auf Trab. Zehn Jahre lang gab es keine ähnlich verübten Raubüberfälle mehr. Bis vor Kurzem ein Van Gogh geraubt wurd
Der findige Kommissar gibt sich als Journalist auf der Suche nach einer Story aus, so ‘n Familiending. Doch das angeborene Misstrauen und die allgegenwärtige Bauernschläue der Einwohner Foleys lassen den vermeintlichen Coup platzen. Foleys Einnahmequellen sind … sagen wir mal dubios.
Bei seinen Erkundungstouren durch die Gedanken der Einwohner und die Gegend Foleys stößt Fin O’Malley auf Erstaunliches: Tiefverwurzelter Koboldglaube, ein Pfarrer, der wie die Jungfrau zum Kinde zu seinem Job kam, eine Restauratorin, die so gar nicht ins Bild der irischen Dorfidylle passt. Und diese kommt O’Malley wie eine Meerjungfrau vor. Wenn er wüsste welches Geheimnis sie in sich birgt…
Carolin Römers Erstling strotzt vor irischer Alltagstreue. Detailgetreu verpasst sie ihren Helden ein original irisches Korsett, das es den Handelnden erlaubt einen Freiraum zu entwickeln. Die verqualmte Atmosphäre in den Pubs (trotz Rauchverbot!) wickelt den Leser wie auch den Ermittler in rauchige Schwaden tiefsten Dickichts, das durchdrungen werden will. Wer bisher Irland als Land saftiger Weiden und glücklicher Schafe, als Land dicker Wollpullover tragender, Bier trinkender Menschen
Erhält bei Carolin Römer eine ordentliche Tracht Prügel in Sachen Iren und irischer Kultur. Und obendrauf gibt es ein Ende, das so keiner vermutet.
Und für eine Fortsetzung ist auch schon gesorgt.