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Kalender 2020 Art culinaire

Dieser Kalender macht jetzt schon (und bis zum 31. Dezember 2020) Appetit auf mehr! Hier kommen die größten Oliven, die prächtigsten Heidelbeeren und die saftigsten Birnen der Welt nicht auf den Tisch, sondern an die Wand. Ein lukullisches Museum, das dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr geöffnet hat. Und zwar im Großformat, dass jeden Raum in einen Genussarium verwandelt.

Es gehört zu einer guten Tischsitte, dass neben einem guten Mahl gelungene Gespräche dazugehören, um einen perfekten Abend verbringen zu können. Als amuse gueule, an Appetitmacher, als geistvolle Beilage zum Augenschmaus, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, sind die Monatsblätter mit sinnfüllenden Sprüchen großer Köpfe garniert. Denn „gute Küche ist häufig, eigentlich fast immer, einfache Küche.“ Dieser Satz aus dem Munde von Anthony Bourdain, einem Genussmenschen par excellence schmückt zwar „nur“ den Monat September in diesem Kalender, ist jedoch auch und vor allem der rote Faden, der sich beim Betrachter um die Gedanken wickelt.

So manchem wird dieser Kalender eine Anregung sein, die eigene Kochstelle in einen Hort höchster Genüsse zu verwandeln. Wenn schon so vollendete Kunst einen umgibt, kann man sich am Herd auch verwirklichen. „Art Culinaire“ mit schnöder Küchenkunst gleichzusetzen, wäre fatal. Man kann sich die Macher dieses Kalenders vorstellen, wie sie mit knurrendem Magen die zwölf Bilder arrangiert haben und sich vorstellten wie nach der Fotosession dieses kleinen Kunstwerke im Anschluss ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden.

Kalender 2020 Wasserfälle

Die Ruhe an einem rauschenden Wasserfall finden, klingt nicht unbedingt nach einem durchdachten Plan. Wenn gigantische Wassermassen über Klippen im freien Fall der Schwerkraft nachgeben, tun sie dies mit ohrenbetäubendem Lärm. Wie kann es also sein, dass Wasserfälle so eine Ruhe ausstrahlen? Es ist wohl die Gleichmäßigkeit der Geräuschkulisse. Und die Erhabenheit des Moments. Ihn festzuhalten, gelingt nicht immer.

Ganze zwölf Mal ist es wohl doch gelungen. Und zwar für diesen Kalender! Der Januar eröffnet das Jahr mit einer wuchtigen Gegensätzlichkeit. Schroffe Felsen, deren scharfen Kanten die Wassermassen noch nichts anhaben konnten. Und hindurch ein feiner Nebel aus reinstem Wasser. Gefunden in Oppland, Norwegen. Im Hintergrund verbirgt sich die Quelle dieses Naturschauspiels: Gletscher.

Weitaus beruhigender wirken da hingegen die Cascade Falls im Zion-Nationalpark in Utah. Vor der beeindruckenden Kulisse unendlicher Berge plätschert schon fast lautlos der Fluss dahin. 2020 kann dieses Naturschauspiel einen Tag länger beobachtet werden. Es ziert den Februar, der im Vierjahresrhythmus einen Extratag geschenkt bekommt.

Es folgen grüne Wochen und Monate, in denen mal mehr, mal weniger kraftvoll das kühlende Nasse über die Klippen springt, träufelt oder herabsinkt.

Wie ein Höllenschlund mit galliger Brisanz treibt der Hochsommer ein gefährliches Spiel mit dem Betrachter. Sanfte grüne Hügel, ein kleiner Wasserfall – alles im Hintergrund. Doch im vorderen Teil reißt die Erde ihr Maul auf und verschlingt jedes Molekül Wasserstoff und Sauerstoff. Den Grund dieser Hölle sieht man nicht. Aufgenommen in der Groppensteinschlucht im österreichischen Kärnten. Hier ist jeder Schritt näher an das Spektakel eine Mutprobe.

Das Jahr beschließt der Gullfoss auf Island. Fast scheint die Zeit stillzustehen. Stürzen die Wasserfälle sich noch in den Abgrund oder hat der Frost alles zum Stillstand gebracht? Man muss schon zwei Mal hinschauen, um den Fortgang zu erkennen.

Mutter Natur kann aufwühlen, aber ich gleichen Atemzug auch beruhigend wirken. Wer vor einem Wasserfall steht, kann sich zurücklehnen und dem Schauspiel aus sicherer Entfernung zuschauen. So wie bei diesem Kalender. Tag für Tag erscheinen im Großformat unendliche Wassermassen und rauschen in die Tiefe. Man selbst bekommt nicht einen Tropfen ab, ist jedoch nicht minder erstaunt über dieses naturgetreue Abbild.

Legenden

Wie stellt man sich einen Roman über die Provence vor? Sonne, lavendelduftende Felder … das einzige, das die Idylle annähernd stören könnte, ist der fiese Mistralwind. Aber ansonsten eine Landschaft zum Verlieben. Sylvain Prudhomme sieht diese Landschaft auch. Doch er siedelt seine Geschichte in der Crau an, einem Landstrich der Provence, die mehr einer futuristischen Gesteinswüste mit Endzeitstimmung ähnelt. Aber keine Angst, diese Legenden werden ab der ersten Seite den Leser zum gefräßigen Lesetier machen. Absetzen unmöglich!

So zufällig wie in der Crau Leben anzutreffen ist, so zufällig treffen Nel und Matt aufeinander. Ihre Kinder sind befreundet und ihre Väter verbindet schon bald eine tiefe Freundschaft. Durch ein Filmprojekt über die Gegend von Arles, da, wo sonst nur Steine von der Vergangenheit zeugen, wird dieses Band noch enger geschmiedet. Denn allerorten und dann auch wieder nirgends fallen die Namen Christian und Fabien. Brüder. Dem Blute nach. Der Eine elegant, der Andere ein Raufbold. Nur kurze Zeit lebten sie hier in der Kargheit der Steine, doch ihr Leben ließen sie sich niemals von ihrer Umgebung beeinflussen. Echte Lebensfreude, die nur eine kurze Zeit dauerte. Doch Nel und Matt – Sylvain Prudhomme baut eine kleine Beziehung der beiden Freundespaare ein – sind von nun an auf den Spuren von Christian und Fabien.

Mit unbeirrbarer Sicherheit schickt Prudhomme seine Protagonisten und den Leser auf eine Odyssee in die Achtziger. Ein Pilot und ein Schmetterlingssammler / -forscher, die paarweise bekannt sind wie die sprichwörtlichen bunten Hunde. Angst muss man vor dem dynamischen Duo nicht haben. Doch ihre unbändige Lebenskraft verstört so manchen. Nel und Matt sehen in ihnen fast schon ein Pendant zu sich selbst. Haarscharf an der Klischeegrenze forciert Prudhomme das Tempo seines Romans, den man schwer einordnen kann. Hofft man zuerst, dass es zu einem großen Knall kommen wird, so ist man doch erleichtert, dass Fabien und Christian einfach nur zwei Menschen sind, denen das Leben nur mit offenen Händen zugetragen wurde. Sie nutzen sämtliche Chancen, sehen sich schlussendlich aber doch einem Ende gegenüber, das viel zu früh und viel zu hart den Weg in die Zukunft versperrt.

Anfangs sollte es „nur“ ein Filmprojekt sein. Bei den Recherchen erfahren Nel und Matt viel mehr über die Gegend, Fabien und Christian und sich selbst. Alle Hauptdarsteller treten in Paarformation auf. Jeder für sich bietet schon genug Stoff für eine Geschichte, wenn nicht sogar für einen Roman. Entgegen aller mathematischen Gesetze verdoppelt sich der Reiz der Geschichte nicht nur durch die Verdoppelung der Handlenden, sondern potenziert sich ins Unermessliche. Die Provence, die Camargue, die Crau zu bereisen ohne diesen einzigartigen Roman gelesen zu haben, wäre so gar nicht legendär. Die exakten Beschreibungen der Landschaft, der Menschen, die hier leben, sind so berührend und nachvollziehbar, dass „Legenden“ einfach ins Handgepäck gehört.

Nomen est omen

Das Jahr beginnt mit dem Wolf. Nein, kein neuer Kalender oder eine neue Kalenderrechnung – seit einem halben Jahrtausend lebt der Großteil der Erdbevölkerung nach dem gregorianischen Kalender. Wolfsmonat ist eine alte Bezeichnung für den Januar. Und der wiederum bezieht sich auf Janus, was dem Wort „ianua“, Tür, bedeutet. Man kann von zwei Seiten hindurch gehen, hat also zwei Blickwinkel. Daher wird der Januskopf gern auch als Sinnbild für Zweispalt gesehen.

Das Jahr hat kaum angefangen und schon wird alles, was bisher war in einem anderen Licht dargestellt. Denn schon einen Monat später beginnt Hornung. Auch DIE Hornung, wenn zum Beispiel die Hirsche ihr Geweih abwerfen. Das ist zwar nur eine Theorie, aber eine, die Sinn macht. Wer will schon gern als Narr bezeichnet werden, nur weil er im Narrenmond geboren wurde?!

Beim Juli ist die Namensgebung etwas einfacher. Sie stammt vom Julius Cäsar. Der, der den julianischen Kalender ins Leben rief, bzw. der Namensgeber war. Doch der ist seit Ende des 16. Jahrhunderts wegen Ungenauigkeit in Reich der Antiquitäten verbannt worden. Bärenmonat, Heuert oder Honigmond wird der Juli auch genannt. Honeymoon, die Flitterwochen haben der ihren Namen und ihre Bedeutung. Es wurde also im Juni vermehrt geheiratet. Kennt man sonst nur aus amerikanischen Soaps („Oh mein Gott, es wird eine Junihochzeit“ – kaum eine Serie kommt ohne dieses Zitat aus, warum auch immer). Und im Juli wird dann geflittert.

Nicht zu verwechseln mit dem Julmond. Der kommt erst zum Ende des Jahres. Er war ja mal der zehnte Monat des Jahres, decem=zehn, und geht auf das germanische Julfest zurück.

2019 wird das Jahr der Zahlen und der Monate. Wie achtlos man doch mit dem Kalendermonaten umgeht. April, Mai, September – die Namen sprudeln nur so aus einem heraus. Doch ihre Bedeutung kennen nur die wenigsten. Am dem ersten Hartung wird das nun alles anders. Über Bleuet, Brachet bis zum letzten Tag des Dustermond kann man sich mit den kurzen Texten als wissender Neuerer der Semantik hervortun. Ach ja, die Wochentage kann man an diesem Kalender auch ablesen. Da muss man sich allerdings konzentrieren. Denn die Zeichnungen, die Anna Gusella den jeweiligen Monaten als farbenfrohe Untermalung im Hochformat zur Seite stellt, lecken schnell vom eigentlichen Sinn des Kalenders ab. Blau, rot, gelb strahlen heroische Gestalten, genießen wohlgeformte Körper die freie Zeit, geben Jagdszenen einstimmungsvolle Denkstöße. Nur drei Farben, die vollkommen ausreichend sind, um diesem anspruchsvollen Kalender den passenden künstlerischen Rahmen zu geben.

Archäologischer Kalender 2019

Das Jahr 2019 wird ein Jahr des vollen Hauses. Schon am Ende 2018 schaut der Himmelsträger aus dem Schneckenhaus vorbei und kündet von weiteren Gästen, die in den nächsten reichlich zweiundfünfzig Wochen hier einkehren werden. Er selbst ist schon ziemlich betagt. Als kunstvoller Nachweis der Maya-Kultur erblickte er irgendwann zwischen 600 und 900 n.Chr. das Licht der Welt.

Gleich zu Beginn des Jahres kündigt sich ein Pärchen an. Sie sind noch älter, wurden knapp zweieinhalb Jahrtausende v.Chr. in der fünften Dynastie in Ägypten erschaffen. Ende Februar ist eine treue Gattin auf der Suche. Sumana heißt die Frau, und sie stammt aus Indien.

Der Archäologische Kalender aus dem Verlag Philipp von Zabern ist auch im Jahr 2019 wieder eine Zierde jeder Wand, die er mit seinem Füllhorn der Schönheit und der Pracht der Kulturen die Betrachter erstaunen wird. Zwei Wochen hat man nun Zeit sich sattzusehen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Denn auf den Rückseiten der Kalenderblätter werden die dargestellten Objekte detail- und kenntnisreich beschrieben. Statuen, Reliefs, Mosaiken aus Elfenbein, gemalt mit Tinte, Farbe oder Edelmetallen, aus Nigeria, China oder Italien regen ab dem ersten nur leichten Anheben der Blätter die Neugier an.

Einen Museumsbesuch erspart der Kalender nicht. Im Gegenteil: Er regt dazu an, sich endlich z erheben und die Originale in Tel Aviv, Rom oder Stuttgart einmal in ihrer vollen Pracht sich anzuschauen.

Kalender Mucha 2019

Alfons Muchas Werke sind unsterblich. Seinen Stil kopierten viel, doch erreicht haben sie ihn nie. Und doch ist die Person Alfons Mucha weniger Menschen bekannt als sein Werk.

Nun hat man ein ganzes Jahr Zeit sich noch einmal mit seinen Werken, zumindest mit einem Dutzend davon, auseinanderzusetzen. Und das wird man. Die reichen Verzierungen, ein typisches Stilmittel des Jugendstils, rhythmisch-geometrische Grundformen sind ein Markenzeichen der Plakatkunst des Jugendstils. Nicht ganz so erotisch und exotisch wie der Stil aus dem gar nicht so fernen Paris, doch immer noch anstößig genug, um die Gemüter zu erhitzen und gegen sich aufzubringen.

Lüsterne Orchideen umranken eine züchtige Dame. Alles fließt, und doch ist eine gewisse Dynamik im Bild erkennbar. Verspielte Linien und die meist sparsam verwendete Farbpalette lassen das Auge entspannen. Und dann wieder Werbung. Alfons Mucha begann seine Laufbahn in Paris als Plakatmaler. Zufällig erfuhr er, dass Sarah Bernard, die damals wohl berühmteste Actrice ihrer Zeit, einen Künstler suchte, der ihr ein Plakat binnen kurzer Zeit kreierte. Mucha bot sich an, man nahm ihn an, er wurde unsterblich. Er entwarf Plakate für die Weltausstellung 1904 in St. Louis genauso wie für nestle oder Biscuit. Briefmarken und Geldnoten waren dank seiner Kunst nicht nur Zahlungsmittel, sondern Kunst für jedermann.

Als die Nazis in seiner Heimat Tschechien einmarschierten, wurde Mucha verhaftet und weggesperrt. Er starb 1939 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Kalender Bäume 2019

Wie leckerer Pudding am Schneebesen hängt der Schnee an den Bäumen. Ein genussvoller Start ins Jahr 2019. Schon einen Monat später scheint schon wieder die Sonne wie auf Teneriffa und lässt einen Drachenbaum erstrahlen. Ob verwunschene Eiche oder witterungsgestählter Olivenbaum im Reigen des Lavendel – dieser Kalender wird bewundernde Blicke hervorzaubern. Knorrige Äste, durch die Jahreszeiten geformte Rinden, die, wenn sie sprechen, Geschichten erzählen könnten. Ein Farbenspiel der Natur, das den Betrachter wie in einem Museum erstarren lässt.

Wie in einem Märchenwald fühlt man sich. Das Moos hat schon vor Äonen den Baum in Beschlag genommen und verleiht ihm etwas Geheimnisvolles. Erhaben stehen sie fest im Boden und wiegen sich sanft im Winde. Die Stille dringt aus den Bildern hinaus in die Welt.

An diesem Kalender geht man nicht so schnell vorbei. Lediglich die angezeigten Tage verweisen darauf, dass die Zeit vergänglich ist.

Hofgenuss Kalender 2019

Erst, wenn man etwas so richtig nahekommt, erkennt man seine wahre Schönheit. Das können die unterschiedlichsten Dinge sein. Zum Beispiel eben auch eine Schinkenplatte. Lässt einen erst einmal schmunzeln. Doch wer das Glück im Februar 2019 diesen Kalender um sich zu haben, wird diese Worte spätestens dann verstehen, wenn er einen Monat lang an dieser – leider nur zweidimensionalen – Schinkenplatte innehält. Denn einfach nur vorbeilaufen kann man daran nicht.

Zwölf Mal wird man so ein Erlebnis haben und das immer einen Monat lang. Schon das Titelbild macht Appetit auf das neue Jahr. Mutig, einen Blumenkohl zu wählen. Denn so manche weniger gute Kindheitserinnerung hängt wohl mit diesem zu Unrecht verschmähten Gemüse zusammen. Und wer macht sich schon die Mühe sich so ein Gemüse mal genauer anzusehen? Kaum jemand, oder?!

Ein Abtropfsieb mit leckeren Johannesbeeren erregt im Allgemeinen schon eher die Aufmerksamkeit des Betrachters. Knalliges Rot, das das pure Leben in sich trägt. Saftiges Gurkenscheiben mit knackigen Paprika und frischem Käse, aufgespießt … der Juli wird zum Grillmonat. Nicht kleckern, heißt es im November, wenn das volle Glas Honig noch einmal die Sonnenmonate zurückzuholen versucht. Langsam, aber unaufhörlich rinnt der goldene Saft des Sommers am Glas herunter…

Der Kalender ist ein Farbenspiel von Mutter Natur. Hungrig nach Leben, neugierig auf das nächste Motiv macht dieser Kalender Lust auf die Vielfalt, was da von draußen auf unseren Tischen landen kann. Den größten Teil der Monatsblätter nehmen natürlich die Abbildungen ein. Nur am unteren Rand ist der so genannte Nutzteil zu sehen. Also die Wochentage. Die interessieren eh niemanden mehr, wenn die Motive erst einmal aufgeschlagen sind.

Paradiesvogel Kalender 2019

Na, das sind ja ein paar schräge Vögel! Und so erhaben. So bunt. So farbenprächtig! Das neue Jahr beginnt mit dem Silvesterabend dieses Jahres. Eine rauschende Party mit so manchem Paradiesvogel läutet das neue Jahr ein. Der Große Paradiesvogel macht den Anfang. Sein braun-gelbes Gefieder erlaubt es ihm ohne Unterlass unterm Himmelszelt herumzufliegen. Und nie den Boden zu berühren. Weswegen sie auch keine Füße haben. Legende? Nein. Real. Im pazifischen Raum, südlich Neuguineas, wo sie beheimatet sind, nennt man sie auch Göttervögel.

Neben der eindrucksvollen Abbildung hat man in dem kurzen Text schon wieder was gelernt. Aber vor allem das Auge verwöhnt. Ende Februar breitet der Grünflügelara sein Gefieder vor dem Betrachter aus. Geschickt krallt er sich an einem Zweig fest. Wer ganz nah an das Bild herantritt, erkennt die detailreiche Arbeit an den Federn. Wieder einen Schritt zurück und das Bild erscheint in einem völlig neuen Licht. So geht es über fünfzig Mal im kommenden Jahr. Elfenbeinspechte aus Nordamerika, der Arfak-Strahlen-Paradiesvogel (aha, es gibt also mehrere Paradiesvögel –wie im richtigen Leben) oder der Goldfasan, den man fast überall auf der Welt besichtigen kann, zeigen sich von ihrer besten – gezeichneten – Seite.

So verleiten sie den Betrachter zum Genauer-Hinsehen. Feinste Striche, elegante Schattierungen und eine üppige Farbpalette lassen das Auge kaum satt sehen. Die Schwarzkehl-Paradieselster verheißt auf den ersten Blick nicht gerade Farbenvielfalt. Vielmehr fällt das Verhältnis von kleinem Körper und langen Schwanzfedern als Erstes auf. Doch das Grün der Bauchfedern lässt einem schon mal einen genaueren Blick riskieren. Dann erst sieht man, dass Braun nicht automatisch gleich braun ist.

Die nostalgischen Abbildungen sind ein Hingucker und eine Zierde für jede Wohnungswandgestaltung. Und jede Woche gibt es ein neues paradiesisches Wunder.

Küste & Meer Kalender 2019

Das Leben entstand bekanntlich im Meer. Und als es an Land kam, hinterließ „im Kindergarten“ einiges, was bis heute für Überraschungen sorgt. Da schwimmen Fische, die flach wie eine Scholle sind. Oder Seesterne, deren Farbigkeit und Formenvielfalt für offene Augen und Münder sorgen. Oder Muscheln, die in Form und Farbgestaltung jeden Malermeister und jeden Stiftakrobaten vor Neid erblassen lassen.

Jedes einzelne Wochenblatt ist ein Augenschmaus und Glücklichmacher. Die nostalgischen Zeichnungen sind einfach nicht zu übersehen und laden zum Verweilen ein. Schatzsuchen am Strand, Beobachtungen in Meeresnähe und Tauchgänge werden von nun an von der Sehnsucht getrieben die Abbildungen nun endlich einmal in realer Umgebung sehen zu dürfen.

Die kurzen Erläuterungstexte informieren kurz und knackig, sie wecken den Forschergeist im Betrachter.

Da ist es fast schon zu schade, dass das Jahr nach nur zweiundfünfzig Wochen schon wieder vorbei ist. Kreisel- und Purpurschnecken, Schirmquallen (allein dieses Kalenderblatt Mitte August wird sieben Tage lang für Innehalten sorgen – also nichts vornehmen für die Zeit vom 12. bis 18. August), Strandastern oder der Weißschwanz-Tropikvogel im Spiel mit dem Fregattvogel erzählen Geschichten, die man in keinem Buch der Welt so kompakt wiederfindet.