Für den jungen Gérard ist dieser Sommer ein Sommer voller Erinnerungen. Auch wenn seitdem mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen ist, sind die Ereignisse von damals immer noch präsent. Als junger aufstrebender Banker an der Pariser Börse – kurz nach dem Krieg, als boche, nicht selbstverständlich – darf er den Sommer auf der kleinen Privatinsel seines Chefs verbringen. Die Bretagne weit am Horizont, verbringt er hier den Sommer zusammen mit Madame, der Hausherrin, den Bediensteten Pierre und Phiphine sowie der Tochter des Hauses Geneviève und ihren Freundinnen Minouche und Garance.
Geneviève wird bald heiraten. Ihre Freundinnen und sie stecken ständig die Köpfe zusammen, sehnen den großen Tag herbei. Gérard fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen. Einzig Minouche zeigt zurückhaltendes Interesse an dem großgewachsenen Besucher auf dem idyllischen Eiland. Eine zarte Liaison entspinnt sich zwischen der kecken Minouche und dem vorsichtigen Gèrard. Er will die Gastfreundschaft seines Chefs nicht schamlos ausnutzen und sein berufliches Vorankommen gefährden. Minouche und er kommen sich näher. Sie fordert aber von ihm – bald schon nennen es die Vier Minouches Vertrag – den letzten Schritt nicht einzufordern oder gar zu wagen.
Als Minouche die Ferienidylle für ein paar Tage verlässt, um auf dem Festland Freunde zu besuchen, ändert sich die Stimmung vor Ort. Geneviève zeigt immer mehr und offener Interesse an Gérard. Immer mit der gebotenen Vorsicht treffen sich die beiden, verbringen Stunden am Strand und teilen sich das Nachtlager. Minouches Vertrag stets im Hinterkopf. Gegen Ende der Ferien macht Geneviève ihm ein Angebot…
Gérard ist mittlerweile ein alter Mann. In einem Brief von einer ihm unbekannten jungen Frau tauchen in den Erinnerungen die Tage und Wochen von damals wieder auf. Die junge Dame hat niemals abgeschickte Briefe ihrer grande-mère gefunden. Voller Liebe und Zuneigung berichtet die inzwischen Verstorbene von einem letzten Sommer voller Glück. Es sind die Briefe von Geneviève. Und die Autorin des Briefes trägt denselben Namen, es ist ihre Enkelin.
Immer wieder werden die Erinnerungen durch Textpassagen des Briefes der Enkelin an Gérard durchbrochen. Sie sind kleine Messerstiche im romantischen Verweilen. Unsicher, ob sie ihn überhaupt anschreiben solle, rückt sie spät mit ihrer wahren Absicht heraus…
Gerd Pfeifer beschreibt einen wahren Sommer der Liebe. Die Insel vor der Küste der Bretagne vor Jahre zuvor noch hart umkämpft. Jetzt erobert sich eine Jugend die Zeit und die Insel zurück, um sich auszuloten wie weit Freiheit gehen kann. Unter dem Deckmantel der Konventionen kein leichtes Unterfangen.