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Kalender 2026

Kröners Gedichtekalender 2026

Es gibt so viele Dinge auf die man sich freuen kann: Auf Weihnachten, auf den Urlaub, auf die Familie… Sich aber auf einen Kalender freuen? Da muss man schon einen extremen Hang zur Kunst haben. „Kröners Gedichtekalender 2026“ ist so ein Kalender, auf den man sich wirklich freuen kann. Man fiebert dem Jahresende entgegen, liest das letzte halbe Dutzend Seiten des Vorgängerkalenders und hofft, dass der Nachfolger auch wirklich pünktlich erscheint. Die Sorge kann jedem genommen werden. Er ist da! Und wieder einmal klopft er mit romantischem Sturm an die Tür und bittet um Einlass.

Die geschwungenen Buchstaben, kaligraphische Preziosen, exakt gezogene Linien – Künstler müsste man sein! Doch der wahre Schatz liegt in der Reihenfolge und der Bedeutung dieser kunstvoll in Szene gesetzten Worte. Rainer Maria Rilkes „Notizen zur Melodie der Dinge“ – schon allein der Titel lädt zum Schwelgen ein. Oder Heinrich Heines „Ich hab’ im Traum geweinet“ gibt dem Juni ein ganz leicht schwermütige Note. Wolf Biermanns „Ermutigung“ verleiht dem Juli Kraft und Schaffensdrang. Zwei Gedichteseiten pro Monat – genug Stoff zum Nachdenken und Sinnieren … und sich an der Kunstfertigkeit der Schrift ergötzen.

Schönheit liegt bekanntermaßen im Auge des Betrachters. Und diesen Kalender einfach nur als schön zu bezeichnen,, ist lediglich die Basis allen Lobes. Man kann sich ja selbst mal hinsetzen und beispielsweise den eigenen Namen kunstvoll „niederschreiben“. Wird nicht auf Anhieb klappen! Umso erfreulicher, dass Hubert Klöpfer sich diese Mühe macht und einmal mehr mit diesem Kalender einen echten Hingucker an die Wand zu zaubern. Für alle, denen das dann doch zu viel Kunst ist, stehen die Gedichte noch einmal in Klarschrift abgedruckt auf dem letzten Blatt.

Thorbeckes Reisen Kalender 2026

Noch nie zuvor wurde so viel gereist wie im Moment. Ob weit weg bis ans Ende der Welt oder nur ein paar Kilometer um die Ecke – Reisen verschafft Erholung, erweitert den Horizont oder ist einfach nur eine zeitlich begrenzte Ablenkung von dem, was einen tagein tagaus umgibt.

Man sucht sich – wie auch immer – ein Ziel aus und plant ein bisschen. Die Zeiten, in denen man sich in ein Reisebüro begab, sind fast gänzlich vorüber. Das mag den Einen oder Anderen ein wenig nostalgisch stimmen, aber heutzutage sind Reisebüros auch gern nur Katalogsammelstellen. Vorbei die Zeiten als kunstvoll gestaltete Plakate um die Gunst des Reisenden warben.

Diese Zeit kommt nun wieder zurück. 2026 wird das Jahr des nostalgischen Reisens. Dieser Kalender sorgt für Seufzen und Jauchzen, wenn reichlich pastellig San Remo mit den typischen Blumenriviera-Nostalgie-Klischees für Besucher wirbt. Oder Washington von der Pennsylvania Railroad als „The City Beautiful“ angepriesen wird. Sevilla punktet mit einem farbenprächtigen Flamenco-Motiv, während Zoppot (eigene Schreibweise) mit der erfrischenden blonden Maid wohl ganz sicher auf ein bestimmtes Publikum abzielen dürfte…

Schwere Koffer aus Holz und stabiler Pappe, Wanderstock, Knickerbockers – die Zeiten sind vorbei. Heute ist da Reisegepäck leicht wie nie. Leider halten darauf kaum noch die Reisesouvenirs wie einst.

Da tut es gut sich daran zu erinnern, dass Reisen einmal ein echter Luxus war. Nix mit mal schnell in den Flieger hüpfen, um Party in einer momentan hippen City zu verbingen, um am nächsten Arbeitstag mit Augenringen den Kollegen die eigenen Aufgaben um Erledigung zu bitten. Reisen war eine wohl durchdachte Angelegenheit. Das Angebot an Informationsmöglichkeiten war sehr beschränkt. Wer am besten für sich warb, bekam die meisten Urlauber. Eine Strategie, die heutzutage fast verpönt ist. Schaut man sich eine Stadt wie Dubrovnik an, hätten wohl kaum die miesesten Miesepeter erahnen können, was ab dem frühen Vormittag hier alles reinpasst. Und wie schwer (unmöglich) es sein wird hier wirklich Erholung zu finden.

Erfreuen wir uns an dem, was einmal war, wie Farben und Motive unsere Sehnsucht nährten. Und wie stark die Wirkung der Werbung bis heute nachwirkt.

Thorbeckes Apfel Kalender 2026

Manchmal bekommt das Gefühl, dass nur noch „alte Sorten“ von Äpfeln angebaut werden sollten. Jeder „Apfel-Experte“ schwört die Zuschauer/Zuhörer darauf ein, dass das der heilige Gral sei. Doch wer soll sich die ganzen Sorten denn merken? Und wenn man beim Einkauf dann nach der einen oder anderen Sorte fragt, bekommt man ein Schulterzucken. Ist ganz schön anstrengend. Also, fangen wir bei den Grundlagen an. Welche Sorten gibt es überhaupt? Wie sehen sie aus? Was geht im Inneren eines Apfels vor? Muss man für den Wocheneinkauf erstmal ein Buch wälzen?

Hier kommt Abhilfe: Dieser Apfelkalender zeigt auf unnachahmliche Art wie vielfältig eines der beliebtesten Obste sein kann. Der Januar 2026 steht ganz im Zeichen der Grundlagen. Die hier abgebildeten Apfelsorten wurden vor mehr als hundert Jahren katalogisiert und mit farbenprächtigen, naturgetreuen Abbildungen erfasst. Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man jede noch so kleine Schraffierung – ein echter Hingucker!

Schon mal einen Bismarck-Hering verspeist? Einen Bismarck –Turm bestiegen? Da scheint es fast schon logisch, dass es auch einen Bismarckapfel gibt! Den gibt es wirklich. Doch der Name geht nur indirekt auf den Reichskanzler zurück. Vielmehr benannte man die Sorte nach der gleichnamigen Stadt im australischen Tasmanien. Die allerdings huldigte dem Reichskanzler, indem sie sich nach ihm benannte.

Süß für Wespen – ja, Äpfel ziehen nicht nur Menschen magisch an. Auch die lästigen und wendigen Insekten sind fasziniert vom biblischen Obst. In der Normandie macht man aus Äpfeln auch Cidre. Bevorzugt von der Sorte „Doux aux Vespes“ – Süß für die Wespen. Die Natur liebt den Kreislauf!

Egal, wie man es mit Äpfeln hält – hier kommt jeder auf den Geschmack. Ein ganzes Jahr lang Äpfel – wie ein Lotteriegewinn, bei dem man ein Jahr lang kostenlos so viele Äpfel erhält wie man möchte.

Jede Woche eine neue Sorte oder Einblicke ins Kerngehäuse des Obstes. Die Abbildungen sind ein Augenschmaus, der zwar nicht den Doktor fernhält, aber zumindest dem Auge eine Erholung gönnt.

Kulturkalender 2026 aus Baden und Württemberg

Schlagzeilen, die wie zarte Glockenschläge unser Gedächtnis aktivieren und ein „Ach ja, ich erinnere mich“ oder „Ach was, das wusste ich gar nicht“ herausfordern. So wird das Jahr 2026, sofern man sich diesen Kalender als Zierde, als Erinnerungsstück oder einfach nur als kulturellen Appetizer an die Wand hängt. Und wenn wir schon bei Kultur sind … Harriet Straub lebte in Unkultur. Wenn man Kultur – in ihren Augen – nur als elektrisches Licht, Telephon und Luftschiffe anerkennt. Sie wurde 1872 geboren, weshalb die drei genannten Dinge auch als kulturelle Errungenschaften zu betrachten. Heute sind sie Normalität und nur wenige sehen sie als Kultur an. Ihr Portrait ziert die Januarwoche, in der sie 154 Jahre zuvor in Emmendingen geboren wurde.

Schon eine Woche später ist Esskultur ein Thema, mit dem jeder etwas anfangen kann. Sofern er von Oma oder Uroma noch das Wort „Einwecken“ mit auf den Weg bekommen hat. Das stammt von der Firma J. Weck GmbH in Ölfingen. Im Januar1914 erhält er das Patent zum Haltbarmachen von Lebensmitteln mittels Hitze und fest verschließbarer Gefäße. Wer hätt’s gewusst?!

Und so mäandert der Kalender durchs Jahr 2026. Von der Geburt Friedrich Eberts in Heidelberg über die Geburt das Anti-Atomkraftwerkbewegung bis hin zum Kleber, der wirklich alles zusammenhält, was zusammenhalten muss.

Ein echter und heißer Ritt durch die Jahrhunderte, der für Erstaunen und Aufsehen sorgen wird. Denn wer weiß schon dass eine der größten Raritäten der Philatelie aus Baden stammt?! Oder wann die Spätzlepresse erfunden wurde?!

Wohl bekannt, dass der 6. Juli 1415 ein heißer Tag in Konstanz war. Besonders für Jan Hus… Heiß-romantisch war es eine Woche und vierhunderteindunddreißig Jahre später als die Tochter von Zar Peter I. den späteren König Karl I. von Württemberg heiratete.

Es ist erstaunlich wie viele Daten aus der Geschichte noch zusammentragbar sind, um einen Kalender für ein ganzes Jahr zu füllen. Nicht immer runde Jubiläen sorgen für Aufsehen, sondern „ganz alltägliche Besonderheiten“. Bei jedem Umblättern fragt man sich unweigerlich, was einen in der nächsten Woche als württembergisches und / oder badisches Highlight kredenzt wird. Langweilig wird’s nie!

Kalender 2026 – Figurenkarten

Afrika links oben, in der Mitte Germania und unten rechts Tartatria. Es ist das Jahr 1592 und so sieht die Landkarte Europas aus. Moment hier stimmt doch was nicht! Könnte man meinen. Aber dann würde das Bild (und das nimmt man dieses Mal wirklich wortwörtlich!) nicht stimmig sein. Denn da steht ein offensichtlich adeliger Regent mit Reichsapfel (Sicilia) und Zepter, am dessen oberen Ende ein Fähnchen mit der Aufschrift „Scotia“ und „Anglia“ weht. Ja, ja, die künstlerische Freiheit.

Es gab eine Zeit, in der Landkarten eine Kunst für sich selbst darstellten. Nicht irgendwelche Regierenden gaben den Auftrag Grenzen willkürlich zu eigenen Gunsten zu verschieben, sondern um ihr Abbild und damit ihr Macht ins richtige Licht zu rücken.

Der belgische Löwe als Untergrund für die Grenzen des niederländischen Reiches – das kann doch kein Zufall sein! Das würde ja bedeuten, dass der Regent ein bestimmtes Territorium überfallen wollte / musste, nur damit die Umrisse auf der Karte mit der Realität übereinstimmen. Oder war man doch so prestigeverliebt?! Zu sehen ist dieses besondere Exemplar in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden. Oder im März 2026 auf diesem Kalender. Über vierhundert Jahre ist es alt und zeigt die Kunstfertigkeit des Meisters. Farbenprächtig und sehr phantasievoll prangt (oder prankt?) da der Löwe des Königreiches an unserer westlichen Grenze. Die Welt als Kleeblatt, mystische Wesen, freudvolle Szenen oder floraler Blütenglanz – die Welt der Landkarten war nicht langweilig und dröge.

Karten zu erstellen war eine Kunst! Die Auftraggeber wollten zufrieden gestellt sein. Die böhmische Rose ist zwar nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Wer sich jedoch den Juli 2026 anschaut, reibt sich verwundert die Augen, wie aktuell die Karte stellenweise noch ist. Klar, Prag kennt man. Aber dieses fein gestaltete Kunstwerk mit einer vielleicht sogar noch digitalen Karte zu vergleichen, um Gemeinsamkeiten herauszufinden, ist ein Vergnügen, das man nicht allzu oft erleben kann.

Die Welt ist stets im Wandel. Eine Weisheit, die jedem einleuchten sollte. Gerade und besonders beim Betrachten dieser außergewöhnlichen Landkarten, die seit Jahrhunderten durch ihre Kunstfertigkeit Museumsbesucher verharren lässt. Und das ganz ohne Photoshop oder andere Bildbearbeitungs-Apps. Einfach so mit der Macht der Phantasie und dem Geschick geschulter Hände.

Kalender 2026 – The World Travel Poster

Was ist wohl der größte Unterschied zwischen der Werbung für fremde Welten damals und heute? Heute wird ein Gefühl vermittelt. Damals wurde ein Land mit Symbolbildern vorgestellt. Heute grinsen einen gutaussehende leicht vergessen ins Nichts schauende Models an und sagen einem, dass man nur hier und nirgendwo anders so richtig einen draufmachen kann. Damals schwärmte man in zarten Farben vom Fjorden, fremd anmutenden Bauten oder naiv gestalteten Stadtansichten. Damit lockt man heute keinen mehr hinterm Ofen vor! Doch! Und wie. Wenn man sich bis zum 1. Januar 2026 geduldet und nicht schon mal schaut, was der Juli 2026 für einen parathalten könnte. Spoiler: Den Bodensee. Ein Blau, das nur eine Vorstellung zulässt – Erholung. Ein geschickt platzierter Baum am Ufer, eine Liegewiese mit Dame und ein verträumt in die Mitte zusteuerndes Segelboot. Darüber in Großbuchstaben „Bodensee“. Klingt wie eine Aufforderung. Eine, der man gern nachkommen möchte.

Reiseposter sind für einige ein Sammelgebiet, das sie im fortgeschrittenen einem Käuferpanel im TV anbieten werden. Für andere ist es Reiselust, Reisesehnsucht, Lebensfreude.

Die Wahl der Farben und Motive ist Monat für Monat ein gelungener Augenschmaus. Zartes Pastell und Appetit machende Formen sorgen für einen schmachtenden Blick auf die Monatsdaten, die einem verraten wie lange es noch dauert das alles selbst und vor Ort erleben zu können.

Sie laden zum Träumen ein. Eines Tages … Basare, Bergführungen, ausgedehnte Spaziergänge an Flüssen mit architektonischen Ikonen im Hintergrund oder endlich einmal das zu sehen, was man schon zigfach auf Fotos oder Postern gesehen hat.

Zwölf Mal das Paradies vor Augen – da muss man irgendwann schwach werden. Das Großformat lässt einem keine andere Wahl als in Gedanken den Koffer schon mal aus der Versenkung zu holen und ihn mit allerlei Nützlichem zu packen. Dreihundertfünfundsechzigmal Blicke voller Reiselust, die man schwer bändigen kann. Das alles ist in diesem Kalender für das Jahr 2026 vereint. Blöd nur, dass man auf Reisen keinen Blick auf diesen Kalender erhaschen kann…

Kalender 2026 – Berlin von unten

Ein Maulwurf ist ein bedauernswertes Geschöpf. Er wühlt sich durch die schönsten Städte der Welt, durch unerforschte Landschaften – und er sieht nichts von der Welt. Weil er unter Erde nicht sieht, was es Schönes auf ihr, über ihm gibt. Maulwürfe in Berlin haben da einen entscheidenden Vorteil. Sie verlassen ihr natürliches Habitat nicht und sehen trotzdem was von der Welt. Klingt unglaubwürdig? Das Jahr 2026 bringt die Mauern des Zweifels zum Einstürzen!

Dieser Kalender zeigt Seite für Seite, Woche für Woche, dass unten durchaus auch ohne natürliches Licht strahlen kann. Da dürfen natürlich die Tunnel, die einst Ost und West miteinander verbanden, nicht fehlen. Die Geschichten dahinter machten Geschichte. Wie die von Liane Weinstein. Ihr Papa hatte den Tunnel 1963 durch die Erde, unter der Mauer gegraben. Doch das Projekt blieb nicht geheim. Bis Anfang der 70er lebte Liane von ihren Eltern getrennt. Das Bild, das die zweite Woche im Jahr 2026 einläutet zeigt eindrucksvoll wie das Gebiet über dem Tunnel damals aussah: Trostlos, freudlos, abweisend.

Ebenfalls durch Tunnel gelangten die Brüder Sass zu Ruhm In der Weimarer Republik buddelten sie in der Erde unter dem Wittenbergplatz, drangen mit eingezogenem Bauch in den Tresorkeller der Discontobank ein und … die beute wurde nie gefunden. Die Nazis setzten dem Brüderpaar ein jähes Ende.

Wer Berlin mal anders erleben will, kommt auch um den Flakturm im Humboldthain nicht herum. Während oberhalb Graffiti, Aufkleber und Essenverpackungen den Blick nach unten richten lassen, ist es noch weiter unten deutlich spannender. Die Überreste der Sprengung durch eine  französische Pioniereinheit sind heute nur noch im Rahmen einer Führung der Unterwelten zu sehen.

Für jedermann einseh- und erlebbar ist hingegen der U-Bahnhof Museumsinsel, der am 9. Juli 2021 eingeweiht wurde. Ein Sternenhimmel sechzehn Meter unter der Erde. Ein Paradoxon, das in den Sozialen Medien für Aufsehen sorgt.

Ein Jahr lang Berlin unter den Rock geschaut und man hat sieben Tage in der Woche Aufregendes zu entdecken. Der Kalender der Berliner Unterwelten e.V. macht Appetit auf mehr. Und wem die Enge Unbehagen bereitet, der kann sich mit den Bildern in eine Welt versetzen, die einzigartig ist.