Thorbeckes Reisen Kalender 2026

Noch nie zuvor wurde so viel gereist wie im Moment. Ob weit weg bis ans Ende der Welt oder nur ein paar Kilometer um die Ecke – Reisen verschafft Erholung, erweitert den Horizont oder ist einfach nur eine zeitlich begrenzte Ablenkung von dem, was einen tagein tagaus umgibt.

Man sucht sich – wie auch immer – ein Ziel aus und plant ein bisschen. Die Zeiten, in denen man sich in ein Reisebüro begab, sind fast gänzlich vorüber. Das mag den Einen oder Anderen ein wenig nostalgisch stimmen, aber heutzutage sind Reisebüros auch gern nur Katalogsammelstellen. Vorbei die Zeiten als kunstvoll gestaltete Plakate um die Gunst des Reisenden warben.

Diese Zeit kommt nun wieder zurück. 2026 wird das Jahr des nostalgischen Reisens. Dieser Kalender sorgt für Seufzen und Jauchzen, wenn reichlich pastellig San Remo mit den typischen Blumenriviera-Nostalgie-Klischees für Besucher wirbt. Oder Washington von der Pennsylvania Railroad als „The City Beautiful“ angepriesen wird. Sevilla punktet mit einem farbenprächtigen Flamenco-Motiv, während Zoppot (eigene Schreibweise) mit der erfrischenden blonden Maid wohl ganz sicher auf ein bestimmtes Publikum abzielen dürfte…

Schwere Koffer aus Holz und stabiler Pappe, Wanderstock, Knickerbockers – die Zeiten sind vorbei. Heute ist da Reisegepäck leicht wie nie. Leider halten darauf kaum noch die Reisesouvenirs wie einst.

Da tut es gut sich daran zu erinnern, dass Reisen einmal ein echter Luxus war. Nix mit mal schnell in den Flieger hüpfen, um Party in einer momentan hippen City zu verbingen, um am nächsten Arbeitstag mit Augenringen den Kollegen die eigenen Aufgaben um Erledigung zu bitten. Reisen war eine wohl durchdachte Angelegenheit. Das Angebot an Informationsmöglichkeiten war sehr beschränkt. Wer am besten für sich warb, bekam die meisten Urlauber. Eine Strategie, die heutzutage fast verpönt ist. Schaut man sich eine Stadt wie Dubrovnik an, hätten wohl kaum die miesesten Miesepeter erahnen können, was ab dem frühen Vormittag hier alles reinpasst. Und wie schwer (unmöglich) es sein wird hier wirklich Erholung zu finden.

Erfreuen wir uns an dem, was einmal war, wie Farben und Motive unsere Sehnsucht nährten. Und wie stark die Wirkung der Werbung bis heute nachwirkt.