Sächsische Schweiz

Die Schweizer müssen doch verrückt werden! Überall, wo es Berge gibt, heißt es gleich Schweiz. Die Fränkische Schweiz oder die Sächsische Schweiz sind die berühmtesten. In der Sächsischen Schweiz ist die höchste Erhebung aber gerade mal ein Achtel so hoch wie die höchste Erhebung der Alpenrepublik. Wobei es dort immer wieder Diskussionen gibt, welche denn nun diesen Titel tragen darf.

Dass die Sächsische Schweiz mit der originären Schweiz nur wenig zu tun hat, liegt aber nicht nur daran, dass kein Gipfel im vierstelligen Bereich auszumachen ist, sondern vor allem daran, dass sie wirklich einzigartig ist. Der Elbsandstein gab ihr den eigentlichen Namen, Elbsandsteingebirge. Für Kletterer ein Sinnesrausch erster Klasse. Für „normale“ Besucher ein Erholungsort, der je nach Anfahrtsweg gleich vor der Haustür liegt. Leider schafft es die Region nur bei Hochwassern regelmäßig in die Nachrichten. Wer schon einmal mit dem Zug gen Prag – oder in umgekehrter Richtung – gefahren ist, wird unmissverständlich in den Sog der Begeisterung gezogen, den die Landschaft unbestritten ausübt. Und mit der Festung Königstein gibt es hier einen Ort, der über die Landesgrenzen hinaus die Besucher in Strömen anzieht.

Doch das ist bei Weitem noch lange nicht alles, was die Sächsische Schweiz zu bieten hat. Detlef Krell beweist detailreich, dass man hier durchaus mehrere Tage, Wochen, Monate zubringen kann ohne dass ein einziges Mal Langeweile aufkommen könnte.

Von den offensichtlichen Punkten, die man einfach gesehen haben muss, über teils verschlungene Pfade bis hin zu Orten, die man ohne grundlegende Ortskenntnisse und ohne dieses Reisebuch wahrscheinlich niemals entdecken würde, führt er ein in eine Region, die eine große Dichte an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Und um die man sie mancherorten sicherlich beneidet. Wie zum Beispiel die Gemeinde Rosenthal-Bielatal. Der Begriff Ruhefinden scheint eigens für diesen Ort erfunden. Oder die Umgebindehäuser im Weißbachtal. Der rustikale Charme lässt automatisch den Wanderschritt verlangsamen. Wen es nach so viel Erholung und Entschleunigung dann wieder in den Trubel der Stadt zieht, für den hat das Kapitel über die sächsische Landeshauptstadt so manche Überraschung im Reisegepäck.

Man kann die Sächsische Schweiz auch ohne Reisebuch erkunden. Immer der Menschenschlange folgen, sich einreihen und dann Aussichtspunkten warten bis man an der Reihe ist. Wer jedoch ungestört als Erster in der Reihe stehen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Die Karten sind übersichtlich, die Tipps ausgeklügelt und sorgfältig ausgewählt.