Basilikata mit Matera

Die Basilikata ist sicherlich eine Region in Italien, die vielen auf Anhieb nicht viel sagen wird. Sie liegt im Süden, dort wo man umgangssprachlich den Fußball mit dem Vollspann trifft. Sengende Sonne, überbordende Landschaften und die typisch süditalienische Gastfreundschaft sind die Markenzeichen dieses Landstriches. Dass auf dem Titel die Stadt Matera prangt, hat seinen Grund: Denn sie darf sich ans Ortseingangsschild im Jahr 2019 den Sticker „Kulturhauptstadt Europas“ kleben. Sie teilt sich den Titel mit Plovdiv in Bulgarien. Doch dorthin strömen in erster Linie die knallharten Nachrichtenreporter, um „was Buntes“ für ihre Auftraggeber zu recherchieren. Bisher kamen dabei im Großen und Ganzen aber nur Beiträge über Folklore-Auftritte und selbstverliebte Künstler, die das harte Leben in der Region anprangern, heraus.

Matera hingegen kann sich da ganz gemütlich zurücklehnen. Sie haben das, was man als unique selling point bezeichnet. Etwas Unverwechselbares, dass sonst niemand hat. Nämlich Höhlen, in den Fels gehauene Behausungen und Kirchen. Nicht nur ein paar „zum Angucken“, sondern eine ganze Stadt voll. Wer schon einmal die Kasematten in der Zitadelle von Namur im wallonischen Teil Belgiens oder – noch eine Nummer größer – die in Luxemburg besichtigt hat, weiß um die Faszination vom Leben unter der Erde.

Es wäre jedoch der größte Unfug zu behaupten, dass die Basilikata nur aus Matera besteht. Sie ist sicherlich der entscheidende Funken, der das Feuer für den Süden Italiens noch einmal entfacht. Dieses Buch beweist, dass die Basilikata durchaus mehr zu bieten hat als Behausungen, die nur mit enormem Aufwand zu erhalten sind. Zugegeben, hier gibt es keine Städte, die man durch intensives Verfolgen der Serie A aus dem TV kennen mag. Potenza, Rotonda und vielleicht noch Rivello hat man schon mal aufgeschnappt. Doch bringt man sie nicht umgehend mit der Basilikata in Verbindung. Peter Amann ist im Süden Italiens zweitzuhausig, wenn es dieses Wort denn gibt. Kein Baum, kein Weg, kein Haustier, das ihm nicht schon einmal seinen Weg gekreuzt hat. Wer ihm auf Instagram folgt, kennt auch sein Lieblingstier…

Wer auch nur ein wenig in dem Buch blättert, weiß, dass man ohne Ersatzakkus kaum der eigenen Fotografierlust nachgehen kann. Und selbst so kleine Orte wie Pietrapertosa bekommen hier einen Stellenwert, den man nur erahnen kann, wenn man nicht selbst vor Ort war. Warum Pietrapertosa? Warum nicht! Die höchstgelegene Gemeinde der Basilikata auf etwas über tausend Meter Höhe und genauso vielen Einwohnern lässt die Fantasie der Besucher in ungeahnte Höhen aufschwingen. Sandsteinformationen, die alle Sinne in Schwingung versetzen. Seit ca. zweieinhalb Jahrtausenden ist dieser Ort bewohnt. Ganz wichtig für Schnellentschlossene: Die zahlreichen nützlichen Tipps wie etwa die Öffnungszeiten des Tourismusbüros im Ort sowie die Tipps für Übernachtungen und fürs leibliche Wohl. Wobei erstes schon wieder hinfällig ist, da man ja diesen Reiseband in den Händen hält. Und der hat mindestens genauso viele Ratschläge für das Erholung suchende Besucherherz.

Dieser Reiseband hat genau die richtige Größe und das richtige Gewicht. Inhaltlich ist er ein unerlässlicher Reisepartner, der nicht nur den Weg weist, sondern vor allem auf das hinweist, was am Wegesrand erblüht.