La cucina sarda

Na, hier ist doch wohl alles klar! Auch ohne weitreichende Italienischkenntnisse kann man dem farbenfrohen Cover sofort seine Geheimnisse entlocken. Sardinien und lecker Essen. Gehört doch irgendwie auch zusammen, oder?! Und das gleich fünfundachtzig Mal!

Zu einem gelungenen Sardinienurlaub gehört neben einem Strandbesuch, einer ausgedehnten Wanderung durch eine unvergleichbare Natur auch der Besuch eines Marktes und der zahlreichen Feste. Und schon hat Sardinien einen Fest im Griff. Der Duft von Myrte, Rosmarin, und Thymian steigt in die Nase und man wünscht sich, dass der Urlaub niemals enden wolle. Doch das Ende kommt, so viel steht fest. Und dann? Nur ein Urlaub von vielen, an den man sich immer wieder gern erinnert? Jein. Die Erinnerungen verblassen mit der Zeit. Selbige zurückdrehen kann man nicht. Doch sich Sardinien in die Küche, an und auf den Tisch zu zaubern, ist keine Hexerei.

Zur Einstimmung auf den Hochgenuss der einfachen Küche geben Autor Herbert Taschler und Fotograf Udo Bernhart einen kleinen Einblick auf die kommenden über dreihundert Seiten. Das Brot der Erde steht in Sardinien nicht nur sinnbildlich auf dem Tisch. Sardinien und Brot verhalten sich wie Pizza und Neapel – ohne is(s) nich. Dass die Worte nicht vom lauten Knurren des Magens schon bei den einleitenden Seiten verhallen, dafür sorgen die zahlreichen unzähligen Fotografien. Hat man erst einmal die ersten Reisefieberschübe überstanden, lässt es sich vortrefflich durch die Rezepte stöbern. Tartare di ombrina con fichi. Hierfür benötigt man dann doch die deutsche Übersetzung: Tatar vom Schattenfisch mit Feigen. Ist ganz einfach: Den Fisch in Würfel schneiden. Schnittlauch dazu, salzen, pfeffern und mit Öl beträufeln. Drei Viertel der Feigen mit dem Fisch vermengen. Dazu gibt’s … na was wohl? Brot. So einfach kann das Paradies schmecken. Und es ist ein abgerundeter Einstieg ins Buch, das man garantiert nicht ohne abzusetzen durchlesen kann. Wer zu Maharrones mit Tomatensauce, Kartoffel und Ricotta niccht nein sagen kann, der wird sich auch an dem Kapitel über den sardischen Sherry nicht satt lesen können. Vegetarier können beruhigt sein, auch für ihren Geschmack halten Insel, Autor und Fotograf einiges parat. Kartoffeln, Bohnen, Tomaten, Zwiebeln, Vermentino und Chiliflocken lassen einen vor Ungeduld schon an den Nägeln knabbern.

Ein rundum gelungenes Buch, das als aperitivo Appetit macht und nach einem Sardinienurlaub die schönste Zeit des Jahres auf einer der schönsten Inseln des Mittelmeeres unvergesslich macht.