USA Südwesten und Kalifornien

Sich den Wind um die Nase wehen lassen, Grenzen im flirrenden Licht des Horizonts verschwimmen lassen, das Auge einen wahren Sinnesrausch erfahren lassen – auf eigene Faust durch den Südwesten der USA zu reisen nimmt man gern als Synonym für echte Freiheit. Individuelles Reisen auf dem höchsten Niveau und Entspannung mit dem allerhöchsten Lerngehalt. Das mag stimmen, wenn man nicht gerade Reisebuchautor ist. Autor Volker Feser lag die Planung und die Umsetzung dieses Buches sehr am Herzen. Jahrelang (!) ist von San Francisco nach Phoenix, von San Jose nach Las Vegas, von El Paso ach Fresno, von … immer wieder kreuz und quer durch Nevada, die Sierra Nevada, Südutah, New Mexico, Arizona und Südkalifornien gereist, um die Plätze zu finden, die den amerikanischen Südwesten zum Abenteuerspielplatz für alle Altersklassen machen.

Neunhundertzwölf Seiten sind das Extrakt von zahllosen Reisen. Und die stehen nun endlich den Pionieren der Neuzeit zur Verfügung.

Steht also fest, dass der Südwesten das Ziel der Sehnsucht nach Erholung und Sinnesrausch (im positiven Sinne) ist, gibt es nur noch eine Suche: Die nach dem richtigen Reiseband. Die Suche hat ein Ende, hat man diesen hier gefunden. Nun muss man sich nur noch durch neunhundert Seiten durcharbeiten und schon kann’s losgehen! Ja, neunhundert Seiten liest man nicht eben mal schnell durch, um den Werbeblock des Abendkrimis zu überbrücken. Für dieses Buch muss man sich Zeit nehmen. Nicht allein wegen des Umfanges. Sondern wegen der jederzeit brauchbaren Tipps, die Volker Feser übersichtlich und nachvollziehbar dem Reisenden präsentiert. Neben den „üblichen Verdächtigen“ wie dem Yosemite-Nationalspark (kennt jemand ein Impressum, in dem mehr als ein Schlagwort mit einem Y steht?, hier sind es gleich sechs) stehen Aktivitäten wie Radfahren im Sand Flats Recreation Area, einem der ungewöhnlichsten und abwechslungsreichsten Kurse weltweit auf dem Plan. Oder doch lieber Hollywood? Oder die Route 66 entlang? Oder im Hualapai Indian Reservation der Diamond Creek Road folgen die Augen funkeln lassen? Oder dann doch lieber Walter White (der „Koch“ aus der Serie „Breaking Bad“) noch einmal auferstehen lassen?

Zur Einstimmung sollte man das Buch am Ende beginnen. Auf rund einhundertfünfzig Seiten wird diese sonnenverwöhnte Gegend umfassend von Volker Feser vorgestellt. Da er nachweislich nicht nur Internetdatenbanken durchforstet hat, sondern tatsächlich vor Ort recherchierte, um die Routen zusammenzustellen und – als Entspannung beim Lesen unerlässlich – die farbigen Kästen mit Hintergrundinformationen, die in keinem anderen Buch stehen, zu füllen.

Das komplette Buch „zu bereisen“, bedarf eines wirklichen langen Urlaubs. Wer sich abseits der Massenströme unter dem blauen Himmel des Südens die schönste Zeit des Jahres bescheren will, hat nur eine Wahl: Dieses Buch als gefährlich gutes Reisegepäck im Handgepäck mitzuführen und schon auf dem Hinflug erste Reisefieberattacken über sich ergehen zu lassen.