Rom – Ein Biografie

Rom - eine Biografie

Biografien werden – zumindest sollte das so sein – erst nach dem Ableben der besprochenen Person veröffentlicht. Sie sollen die besondere Bedeutung desjenigen hervorheben und sein Wirken in Erinnerung behalten. Eine Biografie über eine Stadt – das ist neu. Zumal, wenn sich die Stadt sich einer blendenden Gesundheit erfreuen kann.

Rom ist eine der meist besuchten Städte der Welt. Ihre heutige Erscheinung verdankt sich brillanten Köpfen, Baumeistern und Politikern, die sich hier ihr Reich schufen und zeitweise die Geschicke der Welt lenkten. Stephan Elbern hat ihre Lebensläufe in direkten Zusammenhang mit der italienischen Hauptstadt gebracht und ein einzigartiges Werk geschaffen.

Sieben – fünf – drei – Rom schlüpft aus dem Ei. Netter Spruch. Aber er hat so seine Tücken. Für Schulkinder eine ideale Eselsbrücke. Für Wissenschaftler Humbug. Sei es wie es sei: Die Geschichte Roms – von seiner Entstehung und der damit verbundenen Legende von Remus und Romulus bis hin zur Gegenwart – lässt immer wieder aufhorchen. Als gewaltige Republik gescheitert, als Kaiserreich zu neuer Größe erblüht. In der Spätantike zur Kleinstadt verkümmert (von einst 800.000 Einwohnern waren im 14. Jahrhundert lediglich 20.000 Bürger übrig), erlebte die Stadt während Renaissance selbiges. Die prachtvollen Bauten, vor denen so mancher Tourist heute staunend die Gesichtsmuskulatur erstarren lässt, künden vom einstigen Ruhm, der bis heute anhält. Noch immer sind Plätze wie Pizza Navona oder das Kolosseum Magnete für Millionen Neugieriger. Doch wie sind sie entstanden? Wer hat sie in Auftrag gegeben?

Eine Stadt wird durch ihre Bürger und deren Führung geprägt. Den römischen Kaisern war besonders daran gelegen, der Nachwelt Beeindruckende zu hinterlassen. Wer Rom besucht, kommt um Jahrtausende alte Geschichte nicht herum. Stephan Elbern bietet sich mit seinem Buch als unterhaltsamer Cityguide an, der geschickt und umfassend die Ewige Stadt erklärt, ihre Denker und Lenker hervorhebt und ihre Würde und Anmut erstrahlen lässt.

Bleibt zu hoffen, dass „Rom – ein Biografie“ sich alsbald zu einer erfolgreichen Buchreihe im Nünnerich-Asmus-Verlag entwickelt. Städte wie Istanbul, Damaskus, Paris, London, Marseille, Persepolis … tragen die Geschichte ja schon fast wie einen Bauchladen vor sich her. Selbstbedienung erwünscht.

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