Charley Moon

Little Summerford – die Dreifarbigkeit des Paradieses: Gold-gelbe Äpfel, grüner rasen und blaue Bäche. Hier wächst Charley Moon auf. Ein besonderes Kind. Artistisch im Herzen und gewieft sich vor alltäglicher Arbeit zu drücken. Phantasievoll und herzensgut. Und ein bisschen in Rose verliebt. Ihrer Oma gehört der Kramladen in dieser Idylle, die niemanden loslässt. Und wenn doch einmal einer loslassen sollte, ziehen ihn die Heimatstricke wieder zurück…

In dieser Idylle wächst Charley Moon auf. Seine Familie gehört zum Inventar des Dorfes wie die Mühle, in der er wohnt. Vom Geldverdienen verstand seine Familie noch nie viel. Charley begeistert durch sein Talent. Bei Theateraufführungen spielt er stets die erste Geige. Als eines Tages – Charley ist schon längst kein kleiner Junge mehr – ein Theaterschauspieler in dem verschlafenen Nest festsitzt, beeindruckt ihn Charleys Bühnenpräsenz. Selbst auf dem absteigenden Ast fasst er rasch den Entschluss zusammen mit Charley die Provinzbühnen Britanniens zu erobern. Der Plan gelingt. Armytage und Moon sind beliebte Gäste auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Doch Freunde raten ihm Armytage abzustoßen. Der versuche nur seine Haut zu retten und mit armseligen Engagements seinen Namen verzweifelt in den Gazetten zu halten.

Ein paar Jahre später ist Charley Moon eine Größe im Theaterbusiness. Little Summerford ist weit weg. Auch die Unbekümmertheit ist verflogen. Little Summerford von Charley geleugnet, aus seinem Herzen gestrichen. Regelmäßig schreibt Rose ihm noch. Doch Charley ist verbittert, antwortet nicht.

Die Jahre vergehen. Und Charley merkt immer mehr, dass der Ruhm schneller verschwindet als er gekommen war. Heuchelei und Missgunst gehen ihm immer mehr gegen den Strich. Fast schon reumütig kehrt er dahin zurück, wo er Charley Moon sein darf. Ganz ohne Skript, ohne Maske, ohne Schaupiel.

Reginald Arkell gibt der Sehnsucht Zucker. So süß wie Erdbeermarmelade auf Toast liebkosen seine Zeilen die Phantasie des Lesers. Die heile Welt hat einen Namen: Little Summerford. Rose und Charley sind die Zutaten für ein Gericht, das als paradiesisch anzusehen ist. Die Verkommenheit der Geschäfts stört Charley so lange nicht wie er Erfolg hat. Doch die harten Schläge in die Flanken fordern immer – je öfter sie ihn treffen – ihren Tribut. Auf der Sonnenseite des Lebens gibt es keine Schatten. Und so darf Charley, der nie jemandem etwas Böses angetan hat, schlussendlich wieder Einzug ins Paradies halten. Auch wenn die Geier vor den Toren des Dorfes schon warten…