Wachtmeister Studer – Erwin Schlumpf Mord

Der Kaufmann Witschi ist ermordet worden. Und dreihundert Franken hat man ihm gestohlen. Verdächtig ist Erwin Schlumpf. Einer zu dem das Verbrechen passt. Gelegenheitsarbeiten wechselten sich mit Gefängnisaufenthalten ab. Und außerdem hat er kurz nach dem Mord im „Bären“ einhundert Franken gewechselt. In seiner Tasche befanden sich noch mehr als 280 Franken. Klar, dass er es war. Außerdem war mit Sonja liiert. Die ist die Tochter des Opfers. Alles sonnenklar: Der war’s!

Nur einer zweifelt. Wachtmeister Studer von der Kantonspolizei Bern. Der gemütliche Bulle mit dem analysierenden Stigma hat ihn als Erster vernommen. Irgendwie scheinen die Ausführungen des Delinquenten plausibel. Die Handlungen Schlumpfs nicht. Als er befragt werden soll, haut er ab. Spricht nicht gerade für jemanden, der unschuldig ist. Nun liegt er da, schnappt nach Luft – nach einem Selbstmordversuch nicht Ungewöhnliches. Studer hält ihm Händchen, versucht Informationen aus ihm herauszubekommen.

Den Untersuchungsrichter hat Studer schon fast auf seine Seite gezogen. Der ist mittlerweile auch nicht mehr hundertprozentig von Schlumpfs Schuld überzeugt. Witschi lag kopfüber im Dreck. Auf den Tatortfotos sieht man keinen einzigen Krümel auf dem Rücken des Opfers. Seine Taschen waren leer. Da stimmt was nicht! Und warum sollte der Täter, also Erwin Schlumpf, das Opfer, Witschi, anhalten, in den Wald scheuchen, ausrauben und ihn dann hinterrücks erschießen?

Als dann auch noch Cottereau vermisst wird, kommt Schwung in den Fall. Cottereau war es, der den Toten entdeckt hat. Studer bekommt Hilfe, von Kommissar Zufall. Er entdeckt Cottereau. Doch der hält lieber sein Maul als dem Fahnder zu helfen. Auch das Verhalten Sonjas kommt Studer komisch vor…

Studer ist einer, der sich einmischt. Einer, der sich nichts vormachen lässt und einer, der sich nur einer Sache verpflichtet fühlt: Der Gerechtigkeit. Wer ihm nichts sagen will, ist zwar nicht automatisch verdächtig, doch bekommt er eine Sonderbehandlung. Diskret versteht sich. Studer ist ein Meister der Beobachtung. Die Lebenserfahrung hilft ihm die Dinge ins rechte Licht zu rücken.

Friedrich Glauser führte selbst ein unstetes Leben, arbeitete in vielen Berufen an verschiedenen Orten, war morphiumsüchtig. Seinem Kommissar Studer kommen diese Erfahrungen zugute. Der Leser wird augenblicklich zum Komplizen des Ermittlers und rätselt Kapitel für Kapitel mit dem träge wirkenden Studer, um letztendlich durch Beharrlichkeit und Kombinationsgabe den wahren Täter zu ermitteln.