Der König von Rom

Der König von Rom

Sie sind gefährlich, die Straßen von Rom. Im Jahr 1976 beginnt der Aufstieg des Libanesen, eines Kriminellen, der ganz nach oben will. Er will der König von Rom werden. Doch ohne das nötige Kleingeld kommt er nicht weit. Außerdem sitzt er mal wieder im Knast. Eine ausweglose Situation. Nicht für den Libanesen (er ist eigentlich gar kein Libanese, er stammt aus Trastevere, einem Stadtteil Roms). Wie es das Schicksal will, hilft er einem Mitinsassen bei einer rüden Keilerei. Er rettet ihm das Leben. Das sieht auch ´o Miracolo so, der Onkel des Geretteten und nebenbei ein führender Mafiaboss der Ewigen Stadt.
Das Abenteuer beginnt. Das Angebot sich in einen Drogendeal einzukaufen, 300.000.000 Lire sind fällig, ist einfach zu verlockend, um dem Ziel – König von Rom zu werden – einen gehörigen Schritt näher zu kommen. Der Mafia Boss und der gerissene Emporkömmling sind sich auf den ersten Blick sympathisch. Doch Libanese muss irgendwie das Geld beschaffen, um im Geschäft zu bleiben.
Giancarlo de Cataldo weiß wovon er schreibt. Als junger Mann von Apulien in die Hauptstadt gekommen, um Regisseur zu werden, studiert er aus der Not heraus Jura. Die Studienplätze in Rom waren schon vergeben. Und er ist gut in seinem Job. Er wird Richter. So kommt er auch in Berührung mit der Maglianabade, einer berüchtigten Horde gut organisierter Kriminelle, die Rom fest im Würgegriff hält. Es gelingt ihm die Band hinter Schloss und Riegel zu bringen. Gleichzeitig und nachfolgende wird er mit seinen berühmten Romanen „Romanzo Criminale“ (läuft derzeit als Serie im TV), „Schmutzige Hände“ und „Zeit der Wut“ zu einem geachteten und erfolgreichen Schriftsteller, der der Mafia Rom ordentlich zu setzt.
„Der König von Rom“ ist zwar das zuletzt erschienene Buch de Cataldos, chronologisch ist es aber das erste Buch der Tetralogie. Hier beginnt der Aufstieg der Maglianabande. Alle handelnden Personen haben ein historisches Vorbild. Die Buchreihe umfasst die Geschichte Roms und ihrer ungekrönten Herrscher über 40 Jahre, von 1970 bis in die Gegenwart. Rom leuchtet in diesem Licht diffus und klar zugleich. Giancarlo de Cataldo verzichtet auf überflüssige Formulierungen ohne dabei polemisch zu wirken. Ebenso verzichtet er auf eine romantisierende Darstellung der Akteure. „Der König von Rom“ beschönigt nichts, lässt aber auch dramatisierenden Schnickschnack weg. Der ideale Einstieg in die Mafialiteratur Italiens.

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