Oberitalienische Seen

Die Lage der Laghi ist aber auch idyllisch! Lago Maggiore, Lago die Como, Lago d’Iseo, Lago die Garda – schon die pure Erwähnung lässt das Herz höher schlagen. Ringsherum die Alpen, nur eine Wetterlage, nämlich Sonne, vor Kraft strotzende Vegetation und glasklares Wasser. Nur ein Klischee? Nicht ganz, natürlich regnet es hier auch einmal. Aber ansonsten stimmt alles. Jeder, der hier schon einmal geurlaubt hat, wird es bestätigen. Schlimm nur, wenn man den ganzen Tag nur auf der faulen Haut gelegen und nichts vom Drumherum genossen hat.

Für’s Drumherum gibt es den Reiseband „Oberitalienische Seen“ von Eberhard Fohrer. Er hat den Traumjob an Land gezogen und „betreut“ dieses Projekt. Um es vorweg zu nehmen, auch die kleineren Seen wie Lago di Caldaro, Lago di Bráies, Lago di Fiè und einige andere mehr werden genauso ausführlich vorgestellt und präsentiert wie die großen Vier. Es ist an der Zeit Inselhopping hintenan zu stellen und Lake-Hopping zu betreiben. Mit dem Rad, mit dem Auto oder per pedes. Ob mit dem Bus in lautstarker Runde mit 24/7-Betreuung bis zur Selbstaufgabe oder ganz individuell nach Lust und Laune. Ob mit offenen Augen oder den Strapazen der Wanderungen ins Auge schauend – ein jeder wird mit diesem Buch einen zufriedenen Urlaub erleben dürfen.

Lago d’Idro – nie gehört. Kein Verbrechen, aber eine Ordnungswidrigkeit das Kapitel zu überlesen. Nicht mal eine Stunde braucht man mit dem Auto, um vom Rummelplatz Gardasee, wie Eberhard Fohrer es schreibt, zum nicht weniger idyllischen Idro-See zu gelangen. Es ist der höchstgelegene See der Lombardei. Hobbyangler kommen hier auf ihre Kosten sowie eigentlich alle, die nur eines suchen: Ruhe und Erholung. Und das kann auch aktiv geschehen. Bei entsprechenden Windverhältnissen lassen Kite-Surfer ihren Drachen steigen. In einem der berühmten gelb unterlegten Rahmen – das durch den Michael-Müller-Verlag zum Standard erhobenen Neben-der Strecke-Was-Interessantes-Erfahren gibt Eberhard Fohrer einen Tipp, den man nicht ausschlagen sollte: Eine Fünf-Seen-Tour. Lago die Garda, Lago di Valvestino, Lago d’Idro, Lago d’Ampola und Lago di Ledro. Den ersten See kennt man, die anderen dürften für die meisten mehr als nur eine Überraschung parathalten. Am besten mit dem Rad. Denn hier werden die Autofahrer gewarnt, dass hier auch andere Schaulustige unterwegs sind. Sonst müssen immer die Pedalisten Obacht vor den motorisierten Urlaubern nehmen.

Wer sich die Seenlandschaft Oberitaliens auf eigene Faust erschließen will, ist auf Hilfe angewiesen, wenn er so viel wie möglich in der viel zu kurzen Urlaubszeit erleben will. Eberhard Fohrer bietet sich gern an, als Reiseführer, als Hinweisgeber, als Einladender für jeden, der Grandezza mit Calma verbinden will.

Übrigens wird für den 1. August 2017 die achte Auflage der südlichen Schwester dieses Reisebandes das Licht der Welt erwartet. „Oberitalien“, das Buch, das nicht nur Wassererlebnisse, sondern auch die Metropolen Mailand und Turin, Venetien, Friaul-Julisch Venetien, Trentino und Piemont mit dem Aosta-Tal bietet. Wird Zeit, denn die siebte Auflage ist bereits vergriffen. Solange „begnügt“ man sich mit den Seen des Nordens. Mehr als nur eine Wartezeitverkürzung.