Der Mensch

Der Mensch

Dieses Buch ist das persönlichste Buch, das man haben kann. Denn es geht um jeden einzelnen von uns. Für Kinder geschrieben, aber bei Weitem nicht nur für Kinder gemacht. Den ersten Kinofilm, den man je gesehen hat, schaut man sich ja auch immer wieder gern an. Und außerdem: Was wissen wir schon über uns? Ganz ehrlich? Nach der Lektüre dieses Buches müssen die meisten von uns bekennen: Nicht viel. Wer weiß schon aus wie vielen Bausteinen wir bestehen. Mal raten? Eine Million, hundert Millionen. Falsch, ganz weit weg – siebenunddreißig Billionen Zellen ist jeder von uns schwer, leicht, wert … was auch immer. Das sind zwölf Nullen hinter der Siebenunddreißig. Allein unser Gehirn besteht aus sechsundachtzig Milliarden Nervenzellen. Und die sind manchmal alles bis zum Zerbersten angestrengt. Beim Lesen dieses Buch aus Verwunderung! Noch eine Zahl gefällig? Bevor wir wir sind, müssen wir uns zum ersten Mal einem Kampf stellen. Aber keine Angst, so viele Gegner werden wir nie wieder haben (es sei denn wir werden Diktatoren). Im Kampf um die eine Eizelle, die aus uns was macht, müssen wir uns gegen dreihundert Millionen Mitbewerber, Samenzellen, durchsetzen. Das ist eine Drei mit acht Nullen.

Es ist eine Wohltat dieses Buch zu lesen und nicht im Krabbeltisch der Pseudowissenschaften nachlesen zu müssen, dass der Mensch Mensch heißt, weil er ein Mensch ist. Sondern sich selbst anatomisch (schon allein die leicht verständliche Worterläuterung im Buch zeigt, was auf den Leser zukommt) durchzublättern.

Der menschliche Körper ist ein wahres Kraftwerk – Wunder verbringt er nicht, versteht es aber immer wieder zu verblüffen. Zahnweh muss nicht zwangsläufig auf zu viel Süßes hinweisen. Die Ursache liegt manchmal viel tiefer, bzw. weiter unten, zum Beispiel in den Füßen. Klingt komisch, … naja Sie wissen schon … ist aber so! Der Körper kann sich selbst heilen. Wenn wir Fieber haben, fühlen wir uns schlapp. Aber Fieber ist eine Abwehrtechnik des Körpers. Durch den Temperaturanstieg werden die Eindringlinge in die Flucht geschlagen.

Dieses Buch kann man nicht beschreiben. Man kann es schreiben, das hat Jan Paul Schutten bewiesen und mit Floor Rieder die wohl beste Wahl bei der Illustratorin gefunden. Ihre Bilder zeigen anschaulich für Groß und Klein wie wir ticken. Die Fülle an Informationen hebt dieses Buch auf einen besonders hohen Thron. Immer wieder wird man das eine oder andere Kapitel durchlesen. Und Staunen. Und Lernen. Und Freude daran haben. Es in einem Ritt durchzulesen, ist schwierig, weil so viele Informationen, so viel Neues erst einmal verarbeitet werden muss. Aber es schadet niemandem immer wieder ein Kapitel als Stimmungsaufheller zu lesen und das Blut zum Kochen zu bringen. Was man übrigens nicht machen sollte. Denn Blut ist einer der wichtigsten Indikatoren für unseren Gesundheitszustand. Für den Wissensdurst gibt es dieses Buch.