Claude Monet – Wasser und Licht 2016

Monet

Impressionismus – ach schon wieder so ein Wort, mit dem nur Vertraute was anfangen können. Das sind doch die, deren Bilder man nur aus betrachten kann, da sie sonst wie schlecht vergrößerte Pixel-Leichen aussehen. Ein hartes Vorurteil, dem unbedingt begegnet werden muss. Warum nicht mit einem der größten Vertreter dieser Kunstrichtung, die gern auch als die Malerei des Lichts genannt wird. Claude Monet lebte von 1840 bis 1926. Seine Bilder ziehen jeden unweigerlich in ihren Bann, der mit offenen Augen durchs Leben spaziert. Selbst Kunstunkundige schielen verstohlen auf die farbenprächtigen Gemälde. Nicht das Objekt stand im Mittelpunkt seines Schaffens, sondern das, was zwischen ihm und seinem Objekt passierte. Das ist Impressionismus, so einfach ist das!

Vor einigen Jahren erzielte „Die Eisenbahnbrücke von Argenteuil“ bei Christie’s einen Preis von über vierzig Millionen Dollar. Eines der Nachfolgebilder (Serien waren ein Charakteristikum Monets) „Die Steinbrücke von Argenteuil“ aus dem Jahr 1874 ziert den Juni dieses Kalenderjahres.

Zuvor, 1867 im wahren Leben und im Mai in diesem bildgewaltigen Kalender, zeigt Claude Monet sein Können im „Garten bei Sainte-Adresse“. Dort verbrachte er den Sommer bei seiner Familie in der Nähe von Le Havre. Der Betrachter sieht die Terrasse vom Fenster der Villa seiner Tante. Madame Lecadre versteckt sich auf dem Bild vorn unter dem Schirm. Die intensiven Farben und Flächigkeit hat er bei japanischen Farbholzschnitten abgeschaut.

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Auch für eines seiner ersten Seerosenteich-Bilder nahm er sich diese Methode zum Vorbild. Das im August jeden Raum erhellende Bild zeigt einen über und über mit Seerosen gefüllten Teich, über den sich eine Brücke spannt. Dadurch, dass die Ufer nicht zu sehen sind, entsteht ein unbestimmter Raum im Bild. Ja, so einfach ist Impressionismus.

Einen Einblick in die Seelenwelt Monets erhascht man im Dezember. Die „Felsen bei Belle-Isle“ zeigen eine wilde, rauhe, zerklüftete Felslandschaft. Die Wellen krachen lautvoll gegen die Klippen. Dem Betrachter wird die Jahreszeit bewusst.

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Einmal einen Monet besitzen ist in Anbetracht des zu zahlenden Preises für fast jeden mehr als nur ein Traum. Aber ein reichliches Dutzend, genauer gesagt: dreizehn, sich für ein Jahr in die heimischen vier Wände zu hängen, ist ein wahr gewordener Traum.