Theater im römischen Reich

Theater im Römischen Reich

Steil abfallende Treppen, rudimentäre Bühnen, erholungsuchende Touristen – das sind die Theater Antike in der Neuzeit. Ein Heer von wissbegierigen Reisenden versucht den Glanz einstiger Aufführungen einzufangen. So ist es im günstigsten Falle. Oftmals sind aber nur noch Reste von Arenen vorzufinden. Sich hier eine Aufführung vorzustellen fällt schwer.

Mit „Theater im Römischen Reich“ gibt es erstmals ein Buch nur über die erhabenen Vergnügungstempel der Antike. Hier amüsierten sich Volk und Herrscher gleichermaßen. Hier konnte dem Potentaten – wohlformuliert – auch mal die Meinung gegeigt werden. Hier wurden die Grundlagen des heutigen Theaters gelegt, inhaltlich, formal und auch architektonisch.

Rüdiger Gogräfe reiste von Britannia bis Mesopotamia, von Germania bis Africa Proconsularis, um die Bretter, die die Welt bedeuten zu inspizieren und zu erforschen. Mit Brettern hatten diese allerdings wenig zu tun. Massive Steinflächen träfe es besser.

Die Stadtplaner der Antike behielten immer einen Platz für die das Spektakel frei. Eine Stadt ohne Theater war keine richtige Stadt. Und die Orte der Theater wurden immer vermerkt, so dass es heute verhältnismäßig einfach ist die Stätten der Gladiatorenkämpfe, der nachgestellten Seeschlachten und der Muse aufzustöbern.

Wer in seinen Musestunden im Urlaub mehr als nur hübsch aufgeschichtete Steinhaufen „sich ankucken“ will, sondern mehr erwartet, ist mit diesem Buch auf der sicheren Seite. Ein Logenplatz im ersten Rang ist garantiert. Denn Rüdiger Gogräfe schafft mit einfachen Worten einen Kosmos der darstellenden Kunst wie sie vor Jahrhunderten, ja sogar vor Jahrtausenden ganze Völker in Verzückung versetzte. Als Leser und baldiger Besucher der Theater wird man in einen wissenschaftlichen Rausch versetzt. Dieses Buch ist und bleibt ein Sachbuch, das mit der nötigen Distanz die Theater der Antike untersucht. Jedoch nicht ohne dabei den Leser aus den Augen zu verlieren. Ein wenig Vorkenntnisse sind wünschenswert, jedoch nicht zwingend erforderlich.

Über einhundert Abbildungen verleiten den einen oder anderen vielleicht sogar das einmal geplante Besuchsprogramm noch einmal zu überdenken und doch einmal ins Theater zu gehen. Als Erholungsstätte sind die Überreste der Theater genauso willkommen wie für Reisende, die es sich nicht nehmen lassen wollen das Besondere zu suchen und zu finden. Und fündig wird man in diesem Buch allemal.

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