Kleine Stadtgeschichte Pilsen

Pilsen

Das Jahr 2015 ist für Pilsen ein ganz besonderes Jahr. Denn es bekommt die Möglichkeit sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren – weltweit. Als Kulturhauptstadt Europas. Zusammen mit dem belgischen Mons werden die Verantwortlichen für mehrere Monate ein Programm erstellen, dass Besucher anlocken, verzücken und beeindrucken wird.

Pilsen ist die zweitgrößte Stadt Böhmens. Und sie steht für zwei Begriffe: Skoda und Bier.

Zeit, um sich etwas genauer mit der Stadt zu beschäftigen. Tobias Weger führt in seinem kleinen Büchlein durch eine alte Stadt, eine schmucke Stadt und eine Stadt, die viel zu erzählen hat.

Pilsen – um der Verständigung Willen wird an dieser Stelle die deutsche Bezeichnung verwendet, Plzeň ist doch sehr gewöhnungsbedürftig – stand in der Geschichte immer hinter Prag. Die Hauptstadt war und ist immer noch die Nummer Eins in Tschechien und Böhmen. Das soll jedoch niemanden davon abhalten Pilsen zu besuchen. Und vor allem das leckerste Bier der Welt, am Originalbrauplatz zu probieren.

Apropos Pilsner Bier. Das, was heute so viele Menschen als eines der besten Getränke bezeichnen, verdankt seine Entstehung einem handfesten Skandal. Mehrere Fässer eines bierähnlichen Gebräus wurden Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Ungenießbarkeit auf dem Hauptplatz ausgegossen. Ein Jahr später stand der Beschluss, eine Brauerei zu bauen fest. Von da an begann der Siegeszug des Pilsner Bieres um die Welt.

Tobias Weger hat Pilsen erlaufen und so manche Anekdote gehört. Diese lockern den Lesefluss des Buches gehörig auf. Immer wieder schiebt er kleine Histörchen zwischen die an sich schon spannenden Fortschritte der Pilsner Geschichte. Über dreißig Abbildungen untermauern das Bild, das der Autor von der Stadt Pilsen zeichnet. Von „catholica et semper fidelissima“ (katholisch und immer äußerst treu) über die Braukunst und die mobile Revolution bis hin zur Auswahl Pilsens als Europas Kulturhauptstadt 2015 schließt Tobias Weger den Bogen um eine Stadt, die dem Namen nach jeder kennt, aber nur wenige besuchen. Nach der Lektüre wird sich dies ändern. Es lohnt sich!