Olympia – Mythos, Sport und Spiele

Olympia

2014 – was ein Jahr! Sportlich gesehen. Eine – für die deutsche Mannschaft und ihre Fans – mehr als erfolgreiche Fußball-WM und gigantische Winterspiele. Denn die Spiele von Sotschi waren so teuer wie nie zuvor. Auch gab es noch nie Winterspiele an einem so warmen Ort. Und wieder einmal schafften es Reporter aus aller Herren Länder die Spiele als Olympiade zu verkaufen. Dabei ist die Olympiade der Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen. Hätten Sie mal vorher das Buch von Karin Kreuzpaintner gelesen… Dann wüssten sie es. Und auch so manches mehr.

Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass so mancher Begriff heute ganz anders gebraucht wird. Das Wort Stadion (heute Kathedralen des Ruhms, oft architektonische Glanzleistungen) ist eigentlich eine Maßeinheit. Und zwar für 600 antike Fuß. Das waren, je nach Region knapp 180 bis etwas über 190 Meter. So genannte Besserwisser werden an diesem Buch ihre Freude haben. Aber auch jegliche Sportfans kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Denn Karin Kreuzpaintner schlägt den Spagat zwischen antiken Spielen und den Spielen der Moderne, die 1896 ihren vorläufigen Höhepunkt in den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit hatten.

Vor einiger Zeit gab es heftige Reaktionen auf den Entschluss den IOC das Ringen aus dem Programm der Olympischen Spiele zu nehmen. Neben Diskus- und Speerwerfen und Laufen eine der klassischen Disziplinen. Mangels Zuschauerinteresse (vor Ort als auch medial) wurde diese Sportart dem Zeitgeist geopfert.

Viele Sportarten, die bei Olympischen Spielen in Wettkämpfen ihren auf ewig währenden Sieger ermitteln, stammen aus der Antike. Und schon damals gehörte der Sieger zur Elite. Er trainierte in einem Gymnasium, das anfangs eben nur einer Elite vorbehalten war. Diese gab es schon im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Erst ein paar Jahrhunderte später wurden sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Heute sind es die Olympiaparks, die nur mit Tickets einem breiten Publikum ihren Reiz zeigen.

Olympia, Olympische Spiele, Olympiade – der Begriff lebt von seiner Exklusivität. Da tut es mancherorten Not sich eingehender mit Geschichte, Entwicklung und Mythen auseinanderzusetzen. Karin Kreuzpaintner schafft es auch Rekordskeptiker mit ihren Rechercheergebnissen in den Bann der Spiele zu ziehen.