Luxemburg in der Welt 2

Luxemburg in der Welt 2

Die Reise der beiden Spurnasen  Luc Marteling und Steve Müller geht weiter. Zwei Jahre nach der Buchprämierung ihres Erstlings, geht „Luxemburg in der Welt“ in die zweite Runde. Standen im ersten Band viele Restaurants wie das „Alt Luxemburg“ in Berlin-Charlottenburg und meistens der europäische Kontinent im Fokus, so müssen die Detektive im zweiten Teil durchaus weitere Anreisen in Kauf nehmen. Doch die neugierigen Autoren meistern auch diese Hürde.

Brasilien, Honduras, Venezuela wechseln sich mit Bayern, Paris und Rumänien ab. Eine Weltreise de Lux. Kurze Texte, eine Vielzahl an Bildern und – für Reisende besonders wichtig – nützliche Infos wie Adressen, Internetauftritt und Telefonnummern, machen den zweiten Teil der Spurensuche zu einem vergnüglichen Lesespaß und obendrein noch zu einem hilfreichen Reisebegleiter.

Man schlendert nichtsahnend durch die Straßen Rios, der Strand-Metropole der Welt. Auffällig blinken die Leuchtreklamen. Doch eine fällt besonders auf. „Luxemburgo Motel“ Klingt irgendwie verheißungsvoll. Luxemburg – Luxus. Einundfünfzig Reais, nicht mal 20 Euro. Aber nicht für die Nacht, sondern „nur“ vier Stunden. Verheißungsvoll. Luxemburg. Luxus. Naja…

Im venezolanischen Merida offeriert das Hotel Luxemburgo seinen Gästen ebenfalls Entspannung – hier zahlt man allerdings tage- und nicht stundenweise.  Eine Stadt zum Verlieben. Luxemburg, wo man es am wenigsten erwartet.

Im Alpenvorland, im weitesgehend unbekannten Örtchen Lenggries werden die Detektive noch einmal fürstlich für ihre Suche belohnt. Die hohen Herren aus Luxemburg verbrachten hier oft und ausgiebig ihre Sommerferien. Und einige Ländereien in der Umgebung des malerischen Alpenvorlandes sind bis heute in luxemburgischem Besitz.

Wenn einem etwas gehört, benennt man es nach sich selbst. Das war mal so. Heute zeugen vereinzelte Straßennamen vom einstigen Einfluss der Luxemburger Herrscher. Allein in Frankreich gibt es 266 Hinweise darauf, von der Rue Pierre de Luxembourg in Avignon (Postleitzahl 84000), über die Allée, den Place und die Rue Luxembourg in Le Mans (Postleitzahl 72000) bis hin nach Verdun in die Avenue de Luxembourg (Postleitzahl 55100). Jede einzelne Straße, jeden Platz haben die beiden Autoren ausfindig gemacht (und die Postleitzahlen gleich noch dazu notiert).

Wer immer noch glaubt, Luxemburg sei ein kleines Land inmitten Europas, das jedoch nicht so recht ins moderne Bild der Geschichtsschreibung passt, wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt. Luxemburg ist untrennbar mit der Geschichte Europas verbunden, und trägt zu Recht seinen Namen hinaus in die Welt. Ein amüsanter Blick auf die mal mehr, mal weniger bedeutenden Verweise zum Großherzogtum. Und irgendwas muss ja dran sein, wenn man sein Etablissement, sein Restaurant, sein Viertel nach Luxemburg benennt. Das „Arrondissement du Luxembourg“ in Paris gilt nicht umsonst das Zentrum das Wissenschafts- und Kulturviertel. Ein bisschen Lux-us muss sein.

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