Archiv für den Monat: Juni 2013

Quartett Tier-Rekorde und Quartett Bäume

Quartett Tier-Rekorde

Die Lebenserwartung der Königin der Roten Waldameise schlägt die des Hirschkäfers. Zweiunddreißig Karten bilden insgesamt acht Quartette, die man so schnell wie möglich zusammen haben muss. Wenn mal eine Karte fehlt, setzt man – wenn man sie hat – einen der beiden Joker ein.

Die zwei Quartette aus der Reihe Expedition Natur des moses.verlages  bestechen durch ihre detailgetreue Gestaltung. Zwei bis fünf Mitspieler werden an jedem der Spiele ihre Freude haben, sofern sie mindestens sieben Jahre alt sind.

Quartette sind bewährte Spielzeug, um Kinder spielerisch mit Wissen zu füttern. Auch die Großen werden noch etwas dazulernen können. Wer weiß schon, dass der Gemeine Seestern bis zu sieben Jahren alt werden kann? Schade für ihn, denn genau dann darf er dieses Spiel spielen. Und wer weiß schon, dass er sich von Aas und Muscheln ernährt?

Wer das Bäume-Quartett mit in den Wald nimmt, kann anhand der Karten die gewaltigen Waldbewohner bestimmen und Nützliches über sie erfahren.

Quartett Bäume

Malandoo – Meine ersten Buchstaben

Meine ersten Buchstaben

Den eigenen Namen schreiben können, ist oftmals das erste Erfolgserlebnis im jungen Leben eines Kindes. Kinder mit Doppelnamen haben es da oft schwerer – doch umso höher der Erfolgsgrad. Dieser praktische und dabei liebevoll gestaltete Block mit den Buchstaben des Alphabetes und den Zahlen macht die Kleinen zu einem wahren Schreibgenie. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, wenn die großen Buchstaben, die die gesamte Seite einnehmen, sicherlich lautstark ausgemalt werden.

Malandoo nennt man diese Technik, bei der fein geschwungene Linien Zwischenräume freigeben, die mit Farben in ein neues Licht getaucht werden. Spaß und Lernen werden hier auf eine besondere Art und Weise miteinander verknüpft. Die einzelnen Seiten kann man dann im Kinderzimmer aufhängen – ein Wandschmuck, den es immer nur einmal gibt.

Puzzle Bauernhoftiere

Puzzle Bauernhoftiere

Wenn Kinder mit Puzzles spielen, fehlen am Ende immer ein paar Teile. Das gehört zu Murphys Gesetz. Bei diesem Puzzle für Kinder ab einem „Alter“ von 18 Monaten wird die Verlustwahrscheinlichkeit minimiert, in dem es insgesamt nur zwölf Teile für sechs Puzzle gibt. Was erfahrenen Puzzlern ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubert, wird die Kleinen verzücken. Ein Hund, eine Kuh, ein Schwein, ein Schaf, ein Hahn und ein Pferd zusammenzustellen, wird ein Riesenspaß. Und alles aus Holz. Keine Chemie. Und durch die praktische Aufbewahrungsbox, kann einfach nicht mehr verloren gehen. Für alle Teile wurde Holz aus Wiederaufforstung verwendet. Selbst die Folie wurde aus recyclingmaterial hergestellt. Mit der praktischen Trageschlaufe kann der Puzzle-Nachwuchs sein neues Lieblingsspielzeug überallhin mitnehmen.

Bücherturm

Bücherturm

Kinder kann man nicht früh genug an Bücher heranführen. Wenn die kleinen Patschehändchen noch etwas ungeschickt ihre, eine neue Welt entdecken, ist es immer ein Fest für die frisch gebackenen Eltern. Doch, wenn der Nachwuchs dann endlich den gerechten Schlaf gefunden hat, beginnt die Aufräumorgie von vorn. Beim moses.verlag hat man da eine einfache Lösung gefunden. Zehn kleine Büchlein in einer schicken und praktischen Aufbewahrungsbox. Der Bücherturm ist bis zum Rand gefüllt mit Büchern über Koalas, Pandas, Alligatoren, Kängurus, Elefanten, Pinguine, Löwen, Affen, Giraffen und Schildkröten. Jedes Buch ist nur wenige Seiten stark, die Seiten griffig für die Kleinen. Und die Zeichnungen kann man nicht anders als niedlich bezeichnen. Kurze Texte erlauben ein gemeinsames Vergnügen von Mama und Papa und den Kleinen.

Wer auf der Suche nach eine Win-Win-Situation ist, dessen Suche ist hier zu Ende. Kinder lernen spielerisch die Artenvielfalt der Fauna kennen und Eltern lernen, dass Aufräumen schnell ablaufen kann. Die praktische Trageschlaufe erlaubt es den Bücherturm problemlos überall mit hinzunehmen.

Habemus pasta

Habemus Pasta

Für die einen ist sie unerlässlicher Energielieferant, um Höchstleistungen vollbringen zu können. Für andere eine Delikatesse, die den Sinnen Höchstleistungen abverlangt. Dritte vollbringen Höchstleistungen, um diese Höchstleistungen gebührend in Szene zu setzen. Was für eine Leistung?!

Es geht um Nudeln, um eine hart gewordene Mixtur aus Mehl und Eiern, die dank einer erhitzten Wasser- und Sauerstoffvermengung eine verzehrbare Form annimmt. Klingt wissenschaftlich und so gar nicht zum Buch dazugehörig.

Pasta ist ein Gottesgeschenk. Wie Engelshaar gleich hängt es dem Verzehrer entgegenhächelnd auf den Zinken der Gabel. Ein apokalyptischer Geschmacksritt durch den Höllenschlund endet in einem grummelnden Aufschlagen im Magen.

Auch so kommt man dem Buch nicht auf die Schliche. Ein amuse gueulle, ein Gruß aus der Küche für Genießer und Mampfer zugleich. Denn Pasta-Kochbuch ist nicht gleich Pasta-Kochbuch. Die Rezepte stammen von Manuel Weyer, Leiter der Kochschule von seiner Eminenz Johann Lafer persönlich. Skeptiker könnten nun meinen: „Der kocht auch nur mit Wasser.“ Stimmt, aber bei ihm steigt nicht einfach nur Wasserdampf aus dem Topf hoch. Es ist weißer Rauch.

Wozu ein Kochbuch für ein Gericht, dass jeder alleingelassene Teenager in Windeseile zubereiten kann? Leonard Cohen gibt unfreiwillig in seinem „Hallelujah“ die Antwort, wenn er in seinen Konzerten singt: „Baby, ich war schon mal hier. Ich kenne dieses Zimmer, ich bin schon auf diesem Fussboden gelaufen. Ich habe immer allein gelebt, bis ich dich kennenlernte.“

„Habemus pasta“ wird die Sicht auf die Nudel verändern. Die Kapitel verheißen den Sündenfall. Lasst und kneten, das jüngste Gericht, Wer kaut wird selig. Und dazu der kardinalspurpurne Einschlag des Buches. Nudeln werden nie mehr einfach nur Nudeln sein. Die Regentschaft von Parmegiano XVI. hat begonnen ebenso wie von nun an immer ein Aspargus nostra vor der Mahlzeit zelebriert wird.

Dieses Buch ist einzigartig im Überschwall der Kochbücher, denn es zeigt, dass Pasta als ernsthafte Zutat eines Menüs mit Spaß zubereitet werden kann. Nicht einfach mal nur so schnell zwischendurch ein paar Nudeln in den Topf geben. Andächtig werden lange, dünne, dicke, gedrehte Naturprodukte nun dargereicht. Dieses Buch darf man nicht einfach nur ins Regal zu den anderen Kochbüchern stellen. Für „Habemus pasta“ braucht man einen Altar!

Geographie in der antiken Welt

Geographie in der Antike

Das Fach Geografie wurde in der Schule entweder geliebt oder gehasst. Es gab kein Dazwischen, keine Grauzone. In der Antike war Geographie (bewusst mit „ph“ geschrieben) eine neue Wissenschaft, eher ein Handwerk. Mal schnell das Navi einschalten, um zu sehen, welcher Weg der schnellste zur nächsten Schlacht ist, ging nicht. Oder noch schnell vor dem nächsten Feldzug zu Karstadt einen neuen, aktuellen Atlas kaufen – unmöglich. Jeder, der sich nur ein paar Tagesmärsche von der Heimat entfernte, wurde zum Entdecker, zum Aufzeichnenden, zum Geographen. Karten waren höchstes Kulturgut.

Selbst in der Prosa wurden Hinweise zur Geländegängigkeit und zu Erhebungen und Flussläufen mitgeliefert. Was die Ansiedlung der Geschichte(n) für Historiker heute erleichtert. Die „Odyssee“ kann man getrost als einen der ersten Atlanten bezeichnen.

Daniela Dueck begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie fand geographische Hinweise auf Gefäßen und Bronzetafeln, und sie durchforstete alte Schriften nach Hinweisen für die Existenz der geographischen Wissenschaft.

„Geographie in der Antike“ ist eine Lesereise in längst vergangene Zeiten. Der Leser schippert nicht einfach nur so an den Ufern bekanntes und weniger bekannter Küsten entlang. Die Entdecker der antiken Welt sind die Reiseführer dieses Sachbuches, das durch seine Vehemenz und klare Gliederung hervorsticht. Die spannende Art zu schreiben, verleiht dem Buch die nötige Würze.

Auch wer sich in Pennälerzeiten schwer tat an Schwarzkarten die Heimatstadt einzuordnen, wird sich in einen wahren Leserausch versetzen. Denn die antiken Vorfahren hatten noch weniger Material zur Hand und entdeckten so viele Orte, die wir heute als Traumziele bezeichnen. Verneigen wir uns vor ihrer Leistung und danken Daniela Dueck für ihren Beitrag zum Verständnis der Geografie, mit „f“.

Abu Dhabi und Dubai – Willkommen in der Zukunft

Abu Dhabi und Dubai

Ein guter Ratgeber für den Urlaub ist das örtliche Reisebüro. Ein besserer Ratgeber ist ein ausgewählter Reiseband. Der beste Ratgeber für eine geplante Reise in ein unbekanntes Land ist derjenige, der schon mal da war und seine Erfahrungen niedergeschrieben hat. Rüdiger Neukäter gehört eindeutig in die letzte Kategorie. Bisher nur als Transitflughafen bekannt, entschließen er und seine Frau sich doch in die Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate zu fliegen. Im Kopf Klischees und angelesenes Wissen, im Herzen die Jugend und den Tatendrang eines Forschungsreisenden geht es in die teilweise klimatisierte Hitze der arabischen Halbinsel.

Wenn Plastik für eine moderne Welt steht, die die Realität zu kopieren versucht, so sind Abu Dhabi und Dubai der vitale Beweis, dass Plastik durchaus seinen Reiz hat. Gigantische Einkaufszentren mit unvorstellbarem Erlebniswert – in der Mall of the Emirates in Dubai gibt es sogar eine Skihalle, in der Abfahrtalauf möglich ist – versüßen den Aufenthalt auf eine bisher unbekanntes Art und Weise. Doch Rüdiger Neukäter wäre nicht er selbst, würde er als anerkannter Weltenbummler nicht auch hinterfragen. Eine Shopping-Mall mit hunderttausenden Quadratmetern Verkaufsfläche mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, doch was wäre, wenn sie nicht da wäre? Würde der „normale“ Tourist etwas vermissen?

Das Land per pedes erfahren, ist das Ziel des Ehepaares. Auch wenn Taxifahren in den Emiraten wegen der unerschöpflichen Ölvorkommen mit einem Trinkgeld abgetan werden kann, so sind es die Ausflüge in teilweise sandstaubiger Luft, die den beiden in Erinnerung bleiben werden.

Der Untertitel „Willkommen in der Zukunft“ ist Ausdruck der Verzweiflung und schieren Staunens. Die Einheimischen haben das Geld und fröhnen meist dem Müßiggang. Der Service wird von Gastarbeitern vorrangig aus Asien bestritten. Zeitlich begrenzt und ohne Möglichkeit die Familien nachzuholen. Die arbeitende Mittelschicht besteht aus sehr guten ausgebildetem Personal aus Europa und Amerika. Eine Drei-Klassen-Gesellschaft, die aber funktioniert. Touristen fällt vor allem der ungewohnte nicht aufdringliche Service auf. Von allen Seiten wird man bemuttert, die Inneneinrichtungen sehen nicht nur in Katalogen so überschwänglich aus – sie sind tatsächlich so verschwenderisch.

Rüdiger Neukäter hat vor allem als Reisender durch Asien einen Ruf erschrieben. Indonesien und Sri Lanka waren bisher seine bevorzugten Destinationen. Nun richtet er sein Augenmerk auf ein weiteres aufstrebendes Land. Seine Verwunderung kommt ebenso zum Tragen wie die Bewunderung für die arabische Sichtweise auf den Tourismus der Zukunft. Er gibt Informationen aus erster Hand an zahlreiche Urlauber weiter.

La casa sulla strada

La casa sulla strada

Mit Speck fängt man Mäuse. Sonnenblumenmeere, Olivenhaine, Weinberge. Italien. Bilderbuch- bzw. Katalogidylle an den wogenden Wellen der Adria. Familie Gertz hat sich nun doch entschieden sich in einem dauerhaften Ferienplatz in Italien einzurichten. Die Entscheidung über das Wo ist allerdings nicht ganz so einfach. Freunde haben sich in der Toskana eingenistet. Kurzum: Den Gertz’schen Familienclan zieht es in die Marken.

Doch die Suche nach dem geeigneten Unterstand für die Gertz – samt Hund – entwickelt sich schwieriger als gedacht. Unterstützung kommt von Geometer Massi. Der kann sogar mit einer deutschen Sekretärin aufwarten.

Was sich anfangs wie eine typisch deutsche Auswanderer-Odyssee anfühlt, wird schnell zum sprachgewaltigen Exkurs in die sonnigerer Gefilde. Das Häuschen an der Straße (La casa sulla strada) soll perfekt sein. Und zwar in einer Region, die uns Deutschen beim ersten Erschallen des Namens nicht allzu viel sagt: Marken, italienisch Marche.

Helmut F. Graetz – die Nähe zum Namen der Helden des Roman, Gertz, ist sicherlich gewollt – sprengt mit seiner im Laufe der Jahre angelernten Wortvielfalt das Klischee des tumben Deutschen, der „hier einfach keine Zukunft mehr sieht“, ab den ersten Seiten hinweg. Ein gewisses Maß an Dudenfestigkeit verlangt er seinen Lesern schon ab.

Frühstück in naturgegebener Ruhe, jeden Tag, die Aussicht auf Weinberge und ein Leben wie man es sich ureigen erträumt hat – der Grundstein dafür soll eben dieses kleine Häuschen an der Straße sein. Ein Abenteuer wird es schlussendlich doch.

Wer Italien liebt, ein gewisses Maß fürs Maßhalten mitbringt, wer sich an ausgedehnten Satzkonstruktionen ergötzen kann, wem die TV-Auswanderer-Stars auf den Zeiger gehen, der wird „La casa sulla strada“ lieben. Auswandern leicht gemacht – das gibt es nicht. Die Heimat hinter sich zu lassen – egal für wie lange – ist immer ein Kraftakt. Physisch wie psychisch.

Vom Starnberger See in die Weiten der Marken – von einem Paradies ins andere. Hier die schneebedeckten Gipfel der Alpen, da die flirrende Luft vor den Hängen des Apennins. Hier eine zünftige Brotzeit, da olivenölgetränktes Gemüse. Hier eine anständige Maß Bier, da ein gepflegtes Glas Vino rosso. Auf den ersten Blick eine einfache Entscheidung. Familie Gertz macht sie sich nicht einfach. Vorbereitung ist alles. Ein Ratschlag, den so mancher Auswanderer beherzigen sollte.

Ars sacra – Kalender 2014

2014 Ars Sacra

Es ist gute Sitte auf Reisen Kirchen, Tempel und andere sakrale Bauten auf der seiner Tour zu besuchen. Und das aus unterschiedlichen Gründen: Die Kühle an einem heißen Sommertag. Die ehrfürchtige Stille, die Abwechslung zum Leben außerhalb der Mauern bietet. Die faszinierende und im besten Wortsinne erschlagende Kunst. Fotograf Achim Bednorz hat sich auf die Socken gemacht und mit seiner Kamera die Faszination der Kunst im Glaubensraum eingefangen. Fünf Jahre später, zwanzig Länder und tausende Kilometer weiter ist dieser eindrucksvolle Kalender nun eine Zierde, vor der man nicht unbedingt in die Knie gehen muss, in der man jedoch die enorme Arbeit in der liebevollen Gestaltung wiedererkennt. Man muss nicht gläubig sein (und man wird es auch nicht), um diesen Kalender mit spitzen Fingern respektvoll ca. alle vier Wochen umzublättern. Eine Weltreise im riesigen Miniformat. Von den Fresken in der Kapelle des Palazzo de Medici in Florenz über Raffaels Madonna del Granducca im Palazzo Pitti bis zur Hagia Sophia, die Michaelsikone aus dem Domschatz von Venedig oder ein Glasfenster der Kathedrale in Chartres – die Weltreise durch die sakrale Kunst scheint kein Ende zu nehmen. Knappe drei Quadratmeter Kunst aus heiligen Hallen für 365 Tage im Jahr. Und jeder Tag wird anbetungswürdig mit einem erhellenden Blick eingeläutet. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auch das dazugehörige Buch dazu bestellen. Dafür braucht es aber einige Muskelkraft, 800 Seiten im Format 288 x 438 mm wollen gestämmt sein. Für die richtige Haltung gibt es das Buch sogar mit passendem Lesepult. Für den Kalender reicht ein Nagel in der Wand.

Kunst und Architektur – Paris

Paris

Paris – die Stadt der Liebe. Die Stadt der Lichter. Ein Genuss für alle, die Schönheit entdecken und in ihrem Herzen und in ihren Erinnerungen bewahren wollen und können. Da ist es wie eine göttliche Fügung, dass in diesem Jahr ein exzellenter neuer Reiseband auf Kunst- und Architekturhungrige wartet. Paris komplett zu erkunden, ist ein hehres Ziel. Schließlich gibt es hier einiges zu entdecken. Im Zeitalter der Digitalfotografie ist es nur noch eine Frage der Anzahl der Speicherkarten, die man mit sich führen muss, um auch nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten der Stadt festzuhalten.

Der Reisebildband besticht durch seine scheinbare Einfachheit. Wohl fein gesponnene Spaziergänge beispielsweise von der Opéra Garnier zum Centre Pompidou geben den Blick für eine verbaute und doch so beeindruckende Reise durch eine der betörendsten Städte der Welt frei.

Viele Städte rühmen sich ihrer Passagen. Doch nur hier versprühen sie diesen einzigartigen Charme, der einem den Atem stocken lässt.

Selbst eingefleischte Pariskenner werden hier noch das Eine oder Andere entdecken, das sie bisher nur im Vorbeigehen gestreift haben. Fast ist man geneigt zu sagen, dass eine Reise in die Sein-Metropole nicht mehr lohnt. Schließlich ist alles Sehenswerte in diesem Buch auf 480 kompakten Seiten zusammengefasst. So weit reicht der Einfluss des Buches nicht. Jedoch wird jeder Paris zu einer endlosen Souvenirjagd nach den Originalen, die hier abgebildet sind.

Eine magische Anziehungskraft übt immer noch das Marais aus. Einst eine Sumpflandschaft ist hier der Stadtteil, der Paris zum typischen Paris macht. Hier, wo einst der Hochadel es sich gut gehen ließ und von hier aus die Geschicke eines ganzen Kontinents leitete, sind die Bauten die einzigen Zeugen einer glorreichen Zeit. Da lohnt es sich mehr als nur einen Blick mehr zu riskieren. Das Hôtel Sully mit dem aufwendigen Fassadenschmuck am Corps des logis vereint das klassische Element der Renaissance mit der Üppigkeit des Barock.

Über Paris zu erzählen ist ähnlich endlos wie der Bestimmung der Zahl Pi. Man muss es erleben. Doch als Appetitmacher sollte man dieses Buch nicht einfach übersehen. Das kompakte Format liegt gut in der Hand. Zahlreiche Texte und die im Übermaß vorhandenen Bilder versprechen eine Traumreise in eine Traumstadt. Einfach mal die Seele baumeln lassen und ein bisschen in diesem Buch herumblättern. Das geht nicht gut. Akutes Reisefieber und der ständige Drang weiterzublättern erlauben kein ruhiges Betrachten. Da hilft nur eines: Auf nach Paris!